Wer ist Jesus von Nazareth? pdf Wer ist Jesus von Nazareth

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Wer ist Jesus von Nazareth - Einleitung

Der Sohn Gottes

Der Christus Gottes

Auferstanden oder auferweckt?

Kyrios Jesus - ein göttlicher Titel?

Wo ist Jesus Christus jetzt?

Jesu Zeugnis über sich selbst

Gottes Zeugnis über Jesus

Weitere biblische Zeugnisse

Jesus Christus - Mensch oder Gott oder beides?

Wird Jesus nicht auch Gott genannt?

Zeichen und Wunder

Die "Ich bin"- Worte Jesu

Fazit

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Wer ist Jesus von Nazareth?

Das ist wohl die entscheidenste Frage in der gesamten Thematik rund um die Trinitätslehre. Um diese Frage ging es schon im sogenannten Arianischen Streit, welcher im Jahre 325 n.Chr. zum Nicänischen Konzil führte. Diese Frage wurde zu allen Zeiten heftig diskutiert und es ist die Frage, über die auch heute noch häufig gesprochen wird und zu der es viele Bücher, Artikel und Vorträge gibt. Es geht in diesen Aufsätzen und Veröffentlichungen oft darum, zu belegen, dass Jesus Christus der wahre Gott sei, und dabei ersetzt er dann stillschweigend seinen Vater. Oder aber man gelangt, ohne es zu bemerken, zu dem Ergebnis, dass der Vater Gott ist und Jesus Christus auch Gott ist. Somit hat man zwei Götter. Da dies aber nach Ansicht der meisten und durch eindeutige Bibelstellen ausgeschlossen ist, flüchtet man sich in die unbiblische Behauptung, das alles sei ein großes Geheimnis.

Die Frage: "Wer ist Jesus?" ist so wichtig, dass sie auch in der Bibel einen weiten Raum einnimmt und Jesus sie einst sogar selbst gestellt hat. Er fragte seine Jünger:

Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?

Die Antwort darauf wiederum ist so bedeutungsvoll, dass Gott sie selbst offenbart hat:

Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes
(nachzulesen z.B. in Mt. 16,15-17).

Auf diesen Seiten befasse ich mich mit dieser Frage von verschiedenen Blickwinkeln aus und der Schwerpunkt liegt dabei deutlich auf zwei Aspekten:

1. Wie wird die Stellung von Jesus, sein Verhältnis zum lebendigen Gott, in der Bibel beschrieben

2. Was sagt die Bibel zu der gesamten Thematik? Sie allein soll der kritische Maßstab sein.

So sind hier sehr viele Bibelstellen angegeben und meist auch zitiert, um dem Leser die Arbeit des Nachschlagens abzunehmen. Zugleich möchte ich dazu ermutigen, unermüdlich in der Bibel zu forschen, was sie über den alleinigen Gott, unseren Vater, und den Herrn Jesus Christus zu sagen hat und das von mir Geschriebene anhand der Bibel zu überprüfen.

Alle Hervorhebungen, gerade auch in den Bibelstellen, sind von mir und finden sich nicht im Original. Als Übersetzung habe ich überwiegend die revidierte Elberfelder verwendet.

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Der Sohn Gottes

Dass Jesus der Sohn Gottes ist, dem würden wohl alle Christen ohne zu zögern zustimmen und nur beim tieferen Nachfragen merkt man, dass das Verständnis von "Sohn" sehr unterschiedlich sein kann. So behauptet z.B. Herbert Jantzen in einer Predigt über die Dreieinigkeit, (bei ca. 10' und 25') dass im hebräischen Denken angeblich unter "Sohn" jemand mit dem Rang des "Bruders des Vaters" bzw. "auf gleicher Stufe wie der Vater" gemeint sei. Eine Begründung hierfür gibt er allerdings nicht.
Sehr viel öfter ist jedoch zu hören, dass Jesus Christus Gott ist, weil er Gottes Sohn ist - denn was von Gott geboren ist, das sei Gott. Das liegt meiner Erfahrung nach daran, dass man den Begriff Gott wie einen Namen oder mehr noch wie eine Art Gattung benutzt, etwa in folgendem Sinn:

Jesus ist Gott, weil er Gottes Sohn ist - denn was von Gott geboren wird, ist Gott. Genauso wie alles, was von Menschen geboren wird, Mensch ist; und was von Tieren geboren wird, Tier ist.

Dabei entsteht aber ein Konflikt mit Bibelstellen, in welchen die Gläubigen als aus Gott geboren Joh 1,13 bzw. als Söhne Gottes Gal 3,26 bezeichnet werden und viele andere Bibelstellen, die Gott als den Vater der Gläubigen beschreiben. Sie sind deswegen aber keine Götter.


Hin und wieder hört man auch, dieses Wort sei wie ein Name, sinngemäß etwa so:

Was von Meier geboren wird, heißt Meier, was von Müller geboren wird, heißt Müller; und somit ist Jesus, da er von Gott geboren ist, Gott.

Das passt natürlich nicht zusammen mit Aussagen, die von unserem Gott sprechen. Der Herr Jesus sagte, dass er zu seinem Gott auffahre. An vielen Stellen in der Bibel ist vom Gott des Herrn Jesus die Rede.

"Gott" ist also weder Name noch Gattung.


Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Wort "Gott" ein Titel ist und somit ein Verhältnis, eine Beziehung, einen Rang beschreibt:

Der Sohn des Vaters ist nicht der Vater, sondern eben sein Sohn; der Sohn des Höchsten ist nicht der Höchste; der Sohn des Präsidenten ist nicht der Präsident; der Sohn des Königs ist nicht der König; der Sohn des Chefs ist nicht der Chef, usw. Alle diese Söhne haben aufgrund ihrer Abstammung ein besonderes Ansehen und einen besonderen Stand, aber sie sind nicht in derselben Erhabenheit, in derselben Position wie ihre Väter. Zumal auch nach Gottes eigener Ordnung ein Sohn seinem Vater untertan ist.

Das ist meines Erachtens die korrekte Anwendung des Wortes "Gott". Es ist ein Titel, denn ER ist unser Gott und ER ist der Gott aller Götter. 


Jesus ist der Sohn des Höchsten, und er redete wiederholt von seinem Gott. -≡- Dies passt weder zu Gattung noch zu Name, wohl aber zu Titel und Verhältnis / Beziehung:

Sein Gott ist sein Vater < - > sein Vater ist sein Gott. -≡-


Und von der anderen Seite aus betrachtet ist das Zeugnis Gottes hierzu erfreulich einfach und zudem für jedermann verständlich. Er sagte wiederholt über Jesus:

Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. (Mt. 3,17 und andere)

Das sagte zuvor schon der Engel Gabriel bei der Ankündigung der Empfängnis und Geburt Jesu. Als Maria verwundert fragte, wie das zugehen solle, dass sie einen Sohn gebären sollte, wo sie doch von keinem Mann wisse, da erwiderte der Engel:

Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. (Lk. 1,35)

Das war kein Geschlechtsakt, ebenso keine wie auch immer geartete Verwandlung eines Himmelswesens in einen Menschen, sondern eine Zeugung, von Gott durch seinen Geist im Leib der Maria bewirkt. Genau aus diesem Grund ist Jesus der Sohn Gottes. Das war die Erfüllung der Prophetie aus Ps. 2,7:

Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. (bestätigt in Apg 13,33; Heb. 1,5 und 5,5)

Es gibt die Aussage von Trinitariern, dass Jesus "der ewige Sohn Gottes" sei. In der Bibel ist dies aber nicht zu finden, es ist eine der vielen Erfindungen von Menschen und zudem Unsinn. Das wird jedoch im Trinitäts-Dogma mit Nachdruck behauptet. Damit soll suggeriert werden, dass der Herr Jesus keinen Anfang habe, also ewig sei, obwohl Gott sagt, er habe ihn heute gezeugt. Nun, entweder ist der Herr Jesus ewig, aber dann ist er nicht Sohn - oder aber er ist Sohn - so wie es die Schrift sagt -, dann ist er nicht ewig.

Prof. N. Emmons von Yale (1745-1850) z.B. sprach deshalb davon, dass "ewiger Gottessohn" ein "ewiger Unsinn" sei und hielt diesen Begriff für ebenso unverständlich und fragwürdig wie heiße Eiswürfel, verheiratete Junggesellen oder quadratische Kreise.

Die ersten Verheißungen auf den Erlöser, auf den Gesalbten, der kommen und von Jerusalem aus über die ganze Erde herrschen sollte, gehen in der Tat auf die allerersten Anfänge zurück (1.Mo. 3,15) bzw. auf Gottes Pläne vor Grundlegung der Welt. Da wurde bereits das Buch des Lebens geschrieben, in welchem damals schon diejenigen eingeschrieben wurden, die durch das Blut des Lammes, durch Gottes einziggeborenen Sohn, in späteren Zeiten erlöst werden würden. So jedenfalls verstehe ich Stellen wie z.B.:

Mi 5,1-3 Und du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her. Darum wird er sie dahingeben bis zur Zeit, da eine Gebärende geboren hat und der Rest seiner Brüder zu den Söhnen Israel zurückkehrt. Und er wird auftreten und seine Herde weiden in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden in Sicherheit wohnen. Ja, jetzt wird er groß sein bis an die Enden der Erde.

Eph 1,3 wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe.

Eph 3,11 (sinngemäß) Gott hat seinen ewigen Vorsatz verwirklicht in Christus Jesus, unserem Herrn.

Heb 4,3 Wir gehen nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben, wie er gesagt hat: "So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!", obwohl die Werke von Grundlegung der Welt an geschaffen waren.

Off 13,8 Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an.

Gott hatte diese Pläne ganz offensichtlich bereits vor Grundlegung der Welt gemacht und alles zu seiner Zeit geschehen lassen. Er hatte es zuvor durch seine heiligen Propheten angekündigt und ob die Menschen es erkannten oder nicht, sie haben seine Pläne ausgeführt. Die Propheten wurden misshandelt oder auch umgebracht, aber Gottes Wort, das sie verkündeten, hat sich als wahr erwiesen. Zuletzt sandte Gott seinen Sohn, den Erben. Ihm erging es nicht anders als den Propheten.

Mt 21,38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen!

Gott hatte von jeher zu den Menschen geredet, vielfach und auf vielerlei Weise, durch die Propheten (Heb 1,1-2). Er hat seine Absichten und Pläne, aber auch seinen Zorn und das kommende Gericht durch sie ankündigen lassen (Amos 3,7). Als die ersten Menschen der Sünde und somit dem Tod verfielen, musste Gott nicht erst nach einer Lösung suchen, denn auch diese war in seinem Plan von Anfang an vorhanden. So verhieß er, dass der Nachkomme der Frau (Eva) der Schlange (dem Satan) den Kopf zertreten würde (1.Mo 3,14-15). Nicht nur das, sondern durch diesen Nachkommen, den Sohn Abrahams, sollten sogar alle Nationen gesegnet werden, nicht nur Israel, Abrahams leibliche Nachkommenschaft (1.Mo 22,18). Diese hat Gott - ebenfalls gemäß seiner Verheißungen - durch Mose mit starker Hand und gewaltigen Zeichen aus Ägypten herausgeführt. Durch Mose gab Gott Israel ein in der Menschheitsgeschichte beispiellos gutes Gesetz und Ordnungen, jedoch bezogen allein auf das Volk und auf das Land Israel. Wie Mose würde Gott in späteren Zeiten einen Propheten aus der Mitte seiner Brüder erwecken, der eine weitaus höhere und bessere Ordnung aufrichten würde (5.Mo 18,18-19). Nicht nur für das Volk und Land Israel, sondern für die ganze Welt. Und nicht nur für ein gutes und langes irdischen Leben, sondern für ein ewiges, nicht endendes Leben (Dan 2,44). Abermals viele hundert Jahre später hat Gott verheißen, dass er dem Sohn Davids die Königsherrschaft bestätigen und festigen werde, die in Ewigkeit bestand haben wird und dass Gott selbst sein Vater sein würde (aus 2.Sam 7,11-14). Schließlich hat Gott über keinen Menschen jemals ein solches Zeugnis abgelegt, wie er es über den Herrn Jesus bezeugt hat:

Mt 17,5 Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!

Über keinen anderen Menschen oder gar Engel hat Gott jemals ein solches Zeugnis abgelegt, obwohl sie alle von ihm erschaffen wurden. Jesus Christus erhält in der Bibel sehr viele Titel, wobei "Sohn Gottes" und "Christus" (d.h. Gesalbter) die weitaus häufigsten und wichtigsten sein dürften. Einige andere Titel sind: Prophet, Knecht Gottes, Menschensohn, Lamm Gottes, Löwe aus dem Stamm Juda, Retter, Richter, König der Könige, Hoherpriester in Ewigkeit, Sohn Davids usw.
Niemals jedoch wird er der "allmächtige Gott" genannt, ebenso wenig "Gott, der Sohn" oder "Schöpfer aller Dinge".


Resümee:

Jesus Christus ist der Sohn des lebendigen und alleinigen Gottes.

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Der Christus Gottes

Dass Jesus der Christus Gottes ist, ist leider für sehr viele Christen meiner Erfahrung nach völlig unverständlich, auch dann, wenn sie schon viele Jahrzehnte wirklich im Glauben stehen. Die Worte "Jesus Christus" werden gebraucht wie etwa Simon Petrus, Johannes Markus, Maria Magdalena und andere Doppelnamen oder Namenszusätze. "Christus" wird von einigen mit dem Kreuz in Verbindung gebracht, für andere bedeutet es so etwas wie Retter, wieder andere sehen darin einen göttlichen Titel und Ähnliches. Nur sehr wenige können auf Anhieb sagen, dass Christus einfach nur "der Gesalbte" bedeutet, dasselbe wie Messias und seine Bevollmächtigung beschreibt.

Ich wiederhole: Jesus ist der Christus, der Gesalbte Gottes, und das bedeutet soviel wie "von Gott bevollmächtigt".

"Gesalbte" gab es zur Zeit des AT viele (Priester, Könige, Propheten), dennoch war immer wieder von dem Gesalbten die Rede, der einmal kommen sollte. Man spricht diesbezüglich zu Recht von der "Messias-Erwartung". Zur Zeit, als der Herr Jesus öffentlich auftrat, suchte man offensichtlich auch nach dem Gesalbten, dem Christus. In Joh. 1,41 wird von dem Jesus-Jünger Andreas folgendes berichtet:

Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - was übersetzt ist: Christus.

Nun ist "Christus" die lateinische Übersetzung von "Messias" bzw. dem hebräischen "Maschiach". Das deutsche Wort hierfür ist "Der Gesalbte". (Siehe dazu auch den entsprechenden Artikel bei Wikipedia) Warum dieses Wort in den Bibelübersetzungen nicht ins Deutsche übersetzt wurde, vermag ich nicht zu sagen, finde es aber sehr schade, da es meines Erachtens zum besseren Verständnis beitragen würde. Jedenfalls ist es kein Geheimnis, sondern alle sollen es wissen, so wie Petrus es in der Pfingstpredigt sagt:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Und als Petrus bei Kornelius war:

Apg 10,38 Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

Diese Salbung geschah bei der Taufe des Herrn Jesus, dort kam der Heilige Geist auf ihn herab und blieb fortan auf ihm.

Der Messias war zunächst nur für das Volk Israel als deren Erlöser und künftiger König angekündigt worden und als solchen erwarten sie ihn auch heute. Dass der Christus dann aber zuerst leiden und von seinem Volk verworfen und getötet werden würde, bevor er in seine Herrlichkeit eingehen kann, das war selbst für Jesu engste Jünger nicht vorstellbar Lk 24,25-27. Durch diese Verwerfung Jesu und die anschließende Zurückstellung des Volkes Israel, wurde den Nationen (den Heiden) auch der Zugang ermöglicht zur Gnade und zu den Verheißungen, welche Gott einst dem Abraham gegeben hatte. Wenn die Zeit und Zahl der Nationen erfüllt sein wird, wird auch Israel Jesus als den Messias, als den Gesalbten Gottes erkennen und beide, Gläubige aus den Juden und den Heiden, erhalten das verheißene Erbe, mit Jesus, dem Messias, als "Haupterben", als dem Erstgeborenen.

Röm 8,16-17 Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.

Dazu finden sich Belege im Brief an die Römer (Kap. 9-11) und an die Epheser (Kap. 2-3) und an vielen anderen Stellen in der Bibel.

Diese umfassende Machtfülle hatte Gott zuvor schon für den Messias verheißen und aufgrund seines Gehorsams bis zum Tod, ja sogar bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,8-11), ihm gegeben. Gott hat den Herrn Jesus auferweckt aus den Toten und ihn in Kraft eingesetzt (Röm 1,3-4). Der Zeitpunkt, von welchem an der Herr Jesus auf der Erde herrschen wird, weiß er selbst nicht, das weiß der Vater allein (Mt 24,36).

Johannes schreibt am Schluss seines Evangeliums, dass er alle Zeichen zu dem Zweck aufgeschrieben hat "... damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist …" (Joh 20,31). Dies war auch die Lehre der Apostel über den Herrn Jesus: Sie hörten trotz Schlägen nicht auf "... Jesus als den Christus zu verkündigen" (Apg 5,42).

Hier besteht eine Diskrepanz zur Trinitätslehre, indem geschrieben steht, dass Jesus der Gesalbte Gottes, der Christus Gottes, ist. Denn, wenn Jesus nach trinitarischem Verständnis Gott ist, wie kann er dann von Gott gesalbt worden sein? Vielleicht ist das der Grund, warum zwar von Jesus Christus gepredigt wird, nicht aber davon, dass Jesus der Christus ist.

In der Bibel ist zwar meist auch nur von "Jesus Christus" die Rede, aber doch auch des öfteren von dem Christus, wie z.B. Epheser 4-6 deutlich macht (Elberfelder Üs.) in Kap 4,20 / 5,2 / 5,14 / 5,25 / 5,29 und 6,6.

Aber auch viele andere Stellen reden so. Hier eine kleine Auswahl:

Lk 9,20 Jesus aber sprach zu ihnen: Wer sagt ihr aber, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes!

Apg 3,18 Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte.

Apg 4,24-28 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist; der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte.

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

Off 11,15 Und der siebente Engel posaunte; und es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt ist unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Off 12,10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.

1.Joh 5,1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren

 

Resümee:

Der Herr Jesus ist der Christus des lebendigen Gottes,

er ist sein Gesalbter, das heißt: sein Bevollmächtigter.

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Auferstanden oder auferweckt?

In vielen Predigten ist die Rede davon, dass Jesus Christus auferstanden sei, leibhaftig auferstanden, was auch der Wahrheit entspricht. Allerdings ist so gut wie nie in Predigten ausdrücklich zu hören, dass Jesus von Gott auferweckt wurde. Liegt auch dies daran, dass diese klare Aussage der Bibel sich nicht mit der Trinitätslehre vereinbaren lässt? Wenn Jesus Christus Gott selbst ist, dann kann er schwerlich von Gott auferweckt worden sein, denn damit wäre von einem gestorbenen Gott die Rede, der von einem weiteren Gott auferweckt wurde. Es liegt die Vermutung nahe, dass dies der Grund ist.

Oder aber man versucht diesem Dilemma mit einem schwierigen Unterfangen zu begegnen, indem man sagt, Jesus habe sich selbst auferweckt. Damit war Jesus dann aber nicht wirklich ganz tot, eher nur zum Teil. Und jetzt wird es noch komplizierter, denn als des Rätsels Lösung behaupten einige, der göttliche Jesus habe den menschlichen Jesus auferweckt, da Jesus ganz Mensch und ganz Gott gewesen sei. So recht schlüssig erklären kann man diese Erfindung nicht, zumal die Bibel nur einen einzigen Jesus kennt und ausdrücklich vor einem "anderen Jesus" warnt (2.Kor 11,4). Jesus von Nazareth war und ist ein Mensch. Hören wir auf das, was Petrus in der Pfingstpredigt, erfüllt vom Heiligen Geist, sagte:

Apg 2,22-24 Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst - diesen Mann, der nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des  Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm behalten würde [...]

Die Verse 32-36 lauten: Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind. Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört. Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!" Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Der Herr Jesus ist immer noch ein Mensch (1.Tim 2,5), allerdings der erste, der aus den Toten auferstanden ist (1.Kor 15,20) und von Gott über alles und alle erhöht worden ist. Gott hat ihm alles unterworfen (1.Kor 15,27-28), weil er ihm gehorsam war bis zum Tod am Kreuz Phil 2,8-9.
Die Tatsache, dass der Herr Jesus von Gott auferweckt wurde, wird in der Bibel oft bezeugt. Hier nur eine kleine Auswahl an Versen, mehr im Bereich Bibelstellen.

Mt 28,6-7 Er ist nicht hier, sondern er ist auferweckt worden, wie er gesagt hat. Kommt her, seht die Stätte, wo er gelegen hat. Und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferweckt worden ist. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.

Apg 3,15 den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet, den Gott aus den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen sind.

1.Kor 15,12-17 Wenn aber gepredigt wird, dass Christus aus den Toten auferweckt sei, wie sagen einige unter euch, dass es keine Auferstehung der Toten gebe? Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt. Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden.

1.Pet 1,20-21 Er ist zwar im Voraus, vor Grundlegung der Welt erkannt, aber am Ende der Zeiten offenbart worden um unsertwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, so dass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet ist.

und viele andere.

Auferstanden und Auferweckt sind Begriffe, die sich nicht widersprechen, sondern ergänzen. Im griechischen Grundtext des NT ist es ein- und dasselbe Wort, der Übersetzer oder auch der Kontext entscheidet, welches deutsche Wort passend ist.

Ein profanes Beispiel kann helfen, die Harmonie beider Worte zu veranschaulichen: Der Wecker weckt uns und wir stehen auf. Der Wecker "steht uns nicht auf" und wir können uns nicht selbst wecken. So konnte der Herr Jesus, da er tot war, sich nicht selbst auferwecken, sondern musste auferweckt werden.

Gott hat ihn auferweckt, deswegen ist er auferstanden.


Warum dieser ausführliche Abschnitt zu diesem Thema? Ganz einfach: Es ist nach den Worten der Heiligen Schrift heilsnotwendig, zu glauben, dass Jesus von Gott auferweckt wurde.

Die Bibel sagt:

Röm 10,9 Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.

Und ich wiederhole 1.Kor 15,14-15:

Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden.

Es ist sehr tragisch, dass diese einfache, überaus wichtige und in der Bibel oft und klar bezeugte Tatsache nicht ausdrücklich gepredigt, sondern geradezu verschwiegen oder sogar verneint wird. Der Glaube kommt bekanntlich aus der Predigt, was aber nicht gepredigt wird, findet demnach auch nicht seinen Niederschlag im Glauben der Menschen. Wie sollen sie dann gerettet werden, wenn ihnen die Wahrheit vorenthalten wird? Und welch eine große Schuld laden diese Verkündiger damit auf sich?


Resümee:

Jesus Christus wurde von Gott auferweckt, deshalb ist er auferstanden.

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Kyrios Jesus - ein göttlicher Titel? 

Kyrios ist ein griechisches Wort und bedeutet "Herr". Dieser Titel wird im Neuen Testament (NT) sehr oft Jesus Christus gegeben: "Herr Jesus Christus". Das findet sich in fast allen Briefanfängen und an vielen weiteren Stellen. Aber ist Kyrios ein göttlicher Titel? Als angeblichen Beweis für die Gottheit Jesu wird das zwar oft so behauptet, doch schon in der Septuaginta (auch LXX genannt), der griechischen Übersetzung des hebräischen AT, wird Kyrios sowohl für Gott, den HERRN (JHWH bzw. Adonai) als auch für menschliche Herren (Adoni) verwendet. Mit Adonai wiederum ist im Hebräischen immer nur Gott (JHWH) gemeint, während Adoni sowohl für Gott als auch für Menschen verwendet wird (dazu gibt es u.a. einen ausführlichen Artikel von Anthony Buzzard). Im NT, dessen heutige Übersetzungen auf der griechischen Textgrundlage beruhen, wird Kyrios gleichermaßen für Gott, für Jesus Christus und für andere Menschen gebraucht, und das, ohne einen Unterschied in der Schreibweise zu machen. Nun wird oft behauptet, die Verwendung von Kyrios in Bezug auf den Herrn Jesus würde beweisen, dass er Gott sei. Dem ist aber nicht so, wie z.B. am Ende der Pfingstpredigt sehr deutlich zum Ausdruck kommt:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Stellen, die Antwort auf diese Frage geben. Ein paar davon seien hier genannt.

In dem "Gleichnis vom untreuen Verwalter" heißt es:

Und er rief jeden Einzelnen der Schuldner seines Herrn herbei und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? (Lk 16,5)

Philippus wird Kyrios genannt: 

Diese nun kamen zu Philippus von Betsaida in Galiläa und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen (Joh 12,21)

Maria nennt den vermeintlichen Gärtner "Herr":

Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni! - das heißt Lehrer. (Joh 20,15-16)

Die Hohenpriester und Pharisäer nannten den Pilatus "Herr":

... versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich wieder auf. (Mt 27,62b-63)

ebenso sagt der Kerkermeister zu Paulus und Silas:

Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? (Apg 16,30)

weiter heißt es z.B.:

Ihr Herren, gewährt euren Sklaven, was recht und billig ist (Kol 4,1)

oder auch:

Über ihn (Paulus) habe ich dem Herrn (Augustus) nichts Gewisses zu schreiben (Apg 25,26)

auch einer der Ältesten in Off 7,14 wird von Johannes so angeredet:

Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es.

Petrus schreibt, dass Sarah ihren Mann Abraham Herr nannte (1.Pet 3,6).

An allen diesen Stellen steht Kyrios im griechischen Text - und niemand wird ernsthaft behaupten wollen, dass es sich hierbei um göttliche Titel und somit um göttliche Personen handelt. Somit dürfte klar sein, dass das Wort Kyrios nicht per se ein göttlicher Titel ist, gleichwohl aber auch treffend für Gott verwendet werden kann, da er der Herrscher ist, der Herr über alle diejenigen, die in irgend einer Weise herrschen. Sei es über Jesus Christus oder über Könige, Fürsten, Obrigkeiten, Präsidenten, Regierungsbeamte, Bürgermeister, Vorgesetzte, Familienoberhäupter usw. Jeder der hier Genannten hat einen Bereich, über den er herrscht, den er verwaltet oder zu versorgen hat. Aber alle haben wiederum einen Herrn über sich, jemanden, dem sie verantwortlich sind. Der Herr über alle Herren (auch über den Herrn Jesus) ist der alleinige Gott, der Vater.

Einmal angenommen, Kyrios (Herr) wäre - entsprechend den trinitarischen Behauptungen - ein Synonym für Gott. Dann könnte man wahlweise eines dieser beiden Worte - Gott oder Herr - einsetzen, ohne dass der Sinn verfälscht werden würde. Somit wären die folgenden Verse sinngemäß richtig wiedergegeben, würden aber großen Unsinn ausdrücken:

Röm 15,6 ... damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Gottes Jesus Christus verherrlicht.

1.Kor 6,14 Gott aber hat Gott auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Macht.

1.Kor 11,26-27 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod Gottes, bis er kommt. Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch Gottes trinkt, wird des Leibes und Blutes Gottes schuldig sein.

 Eph 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Gott Jesus Christus!

1.Pet 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Gottes Jesus Christus

Ich denke, das genügt, um die Folgen aufzuzeigen bzw. zu verdeutlichen, dass man den Unterschied wirklich beachten sollte, den es offensichtlich zwischen "Gott" und "Herr" gibt. Beim Bibellesen kann jeder selbst einmal in Gedanken überall da "Gott" einsetzen wo "Herr" steht. Oft geht das tatsächlich problemlos, oftmals aber kommt Unsinn und Widersprüchliches dabei heraus, wie an den vorgenannten Beispielen deutlich gezeigt wurde.


Natürlich wird Kyrios im NT am häufigsten auf den Herrn Jesus angewandt, denn um ihn geht es ja hauptsächlich, außerdem ist das der Haupttitel bzw. der übergeordnete Rang, den Gott dem Herrn Jesus verliehen hat:

Phil 2,9-11 Darum - (weil Jesus Christus ihm gehorsam war bis zum Tod am Kreuz - Darum) hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Martha und Maria nannten Jesus Christus Herr (Kyrios). Und das war offensichtlich nicht als göttlicher Titel gemeint, wie aus dem Zusammenhang in Joh 11 hervorgeht (ich zitiere nur teilweise).

21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben; 22 und jetzt weiß ich, dass, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird.
27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
32 Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.
34 Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und sieh!
39 Jesus spricht: Nehmt den Stein weg! Die Schwester des Verstorbenen, Martha, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier.
41 Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. 42 Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Ganz ähnlich ist von Petrus zu lesen. Seine Worte und jene Begebenheit, als viele der Jünger sich von Jesus abwandten, sind weithin bekannt.

Joh 6,68-69 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.

Dass Jesus Christus Herr genannt wird, dient viel eher dazu, ihn von Gott zu unterscheiden, als ihn mit Gott gleichzusetzen. Eine sehr ausführliche Sammlung und Betrachtung aller gemeinsamen Vorkommen von "Gott" und "Herr" findet sich in dem Buch von Joel Hemphill: Gott und Jesus. Darin sind sie in der Reihenfolge der neutestamentlichen Bücher aufgelistet und durch wertvolle Kommentare ergänzt.

Hier eine kleine Auswahl von solchen Schriftstellen:

Röm 1,7 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Kor 1,3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

2.Kor 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Gal 1,3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Eph 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Phil 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Kol 1,3 Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, allezeit, wenn wir für euch beten

Kol 3,17 ... alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!

1.Thess 1,1 ... in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade euch und Friede!

2.Thess 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Tim 1,2 ... Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Herrn!

2.Tim 2,1 ... Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Herrn!

Phlm 3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Petr 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.

2.Pet 1,2 Gnade und Friede werde euch immer reichlicher zuteil in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!


Einen besonderen Vers möchte ich hier noch anführen. Besonders ist er deshalb, weil er zum einen so oft wie kein anderer Vers des AT im Neuen Testament zitiert oder Bezug auf ihn genommen wird. Zum anderen, weil darin sowohl Gott als auch der Herr Jesus "Herr" genannt werden. Es ist Mt 22,44, wo der Herr Jesus selbst Ps 110,1 zitiert. Dieser lautete ursprünglich:

Ein Psalm von David: JHWH sprach zu meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße.

Im Laufe der Zeit wurde der Name Gottes (JHWH) durch Umschreibungen ersetzt aus Furcht davor, ihn zu missbrauchen, wovor z.B. im dritten der Zehn Gebote gewarnt wird. Im Hebräischen wurde Adonai (später auch "HaSchem" = "der Name") anstelle des Namens Gottes, JHWH, eingesetzt, was in vielen deutschen Übersetzungen mit HERR (Großbuchstaben) wiedergegeben und ausschließlich für Gott verwendet wird. Daneben gibt es das ähnlich geschriebene Wort Adoni, welches in den Übersetzungen als Herr erscheint und sowohl für Gott als auch für Menschen verwendet werden kann. Im Griechischen wird im AT und im NT durchweg Kyrios geschrieben. So veränderte sich der oben genannte Vers zwar nicht inhaltlich, aber in der Schreibweise ungefähr folgendermaßen (ich zitiere nur den ersten Teil):

  • JHWH sprach zu meinem Adoni…
  • Adonai sprach zu meinem Adoni… (natürlich alles hebräisch)
  • Der HERR (Kyrios) sprach zu meinem Herrn (Kyrios) (griechisch)
  • Der Herr sprach zu meinem Herrn…

Diese letzte Version (und ohne Hervorhebung des Wortes "Herr") ist das, was uns im gesamten NT begegnet.

Mt 22,44 Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße

Daran wird ersichtlich, dass eine Unterscheidung der beiden hier genannten "Herren" im NT kaum noch möglich ist, es sei denn, man kennt diese Entwicklung des hebräischen Sprachgebrauchs und deren Übersetzungen, und auch das Original aus Psalm 110,1. Dann allerdings passt das konfliktfrei zu den Versen im Neuen Testament, die davon reden, dass Gott seinem geliebten Sohn Jesus Christus alles unter die Füße legt und dieser nun zur Rechten Gottes sitzt. Dabei bleibt er aber weiterhin seinem Gott und Vater untergeordnet. Somit wird auch schlüssig, dass geschrieben steht, woher der Herr Jesus das "Herr-sein" und das "Christus-sein" hatte, denn er hatte es keineswegs schon immer oder aus sich selbst:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Übrigens möchte ich gerne darauf hinweisen, dass es Übersetzungen gibt, welche den Namen Gottes so gut sie es wissen ausschreiben, nämlich als "Jahwe". Die mir bekannten ÜS sind die Neue evangelistische Übersetzung "NGÜ" und die Elberfelder 85 Jahwe-edition "ELB'85J" (z.B. ein Modul für die App: MyBible).

Ps 110,1 (Von David, ein Psalm.) Spruch Jahwes für meinen Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße. (ELB'85J)

Ps 110,1 Ein Psalmlied von David. So spricht Jahwe zu meinem Herrn: / "Setz dich zu meiner Rechten hin, / bis ich deine Feinde zum Schemel für dich mache, auf den du deine Füße stellst. (NGÜ)

Zum Schluss sei hier noch Paulus erwähnt, der die Korinther anklagt, weil manche von ihnen in Unwissenheit über Gott sind (1.Kor 15,34). In Kapitel 11 im selben Brief betont er, was alle wissen sollen.

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

Hier ist von eindeutigen Hierarchien die Rede. Und es steht dabei geschrieben: Ich will, dass ihr das wisst. Nicht eine vage Vermutung oder eine geheimnisvolle Beziehung wird hier schemenhaft angedeutet. Nein, eindeutiges Wissen ist hier gefordert und ausgesagt: Gott ist das Haupt des Christus! Ich will, dass ihr das wisst! Es sind nicht Worte speziell für Gelehrte, sondern sie sind im Grunde für jedermann verständlich.

Jesus Christus ist der Herr, weil Gott ihn dazu gemacht hat.

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Wo ist Jesus Christus jetzt?

Jesus Christus ist jetzt im Himmel, aber er ersetzt nicht seinen Vater, auch wenn die Inhalte vieler Predigten darauf hinaus laufen. Es steht auch nirgends in der Bibel geschrieben, dass er nun zur Rechten des Vaters sitzt, sondern er sitzt lt. Bibel zur Rechten Gottes. Der Unterschied ist im Grunde keiner, aber dass Jesus Christus nach allen relevanten Bibelstellen zur Rechten Gottes sitzt, schließt unmissverständlich aus, dass er selbst der wahrhaftige Gott ist. Er sitzt zu seiner Rechten. Er ist "nur" Gottes Bevollmächtigter in allen Belangen im Himmel und auf der Erde, er ist - etwas salopp ausgedrückt - der zweite Mann im gesamten Universum, der sichtbaren und unsichtbaren Welt.

Ich stimme der Annahme zu, dass das AT in weiten Teilen wie ein "Bilderbuch" für das NT zu verstehen ist und meine, dass uns Joseph diesen Sachverhalt gut verdeutlichen kann. Er ist in vielerlei Hinsicht ein ausgesprochenes Vorbild auf den Herrn Jesus:

Joseph hatte aufgrund seiner Abstammung eine besondere Stellung unter seinen Brüdern. Er wurde von seinen Brüdern verkauft, was aber zu deren und vieler anderer Rettung führte. Er hatte schon früh die Träume / Visionen über seine erhabene Zukunft, musste aber zuerst viel leiden. Er wurde an die zweite Stelle im ganzen ägyptischen Weltreich erhoben, es wurde vor ihm ausgerufen: "Werft euch nieder" und er bezeugte, dass Gott ihn zum "Vater des Pharao" gemacht habe. Seine Brüder sprachen von ihm als vom "Herrscher des Landes" und warfen sich vor ihm nieder. Sie sagten: "Du bist dem Pharao gleich" (zu finden ab 1.Mo 37 und in den folgenden Kapiteln).

All dies ist in ähnlicher Weise mit dem Herrn Jesus geschehen. Seine Verwerfung von seinen Brüdern führte schlussendlich zur Rettung der ganzen Welt, derer, die an ihn glauben. Jesus Christus ist über alles und alle erhaben, nur sein Vater ist größer und höher als er (1.Kor 15,27). Auch das spiegelt sich meines Erachtens wunderbar in folgenden Schriftstellen bzgl. Joseph wieder:

1.Mo 41,40-41 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich größer sein als du. Und der Pharao sagte zu Josef: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.

Vers 44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben!

1.Mo 44,18 Da trat Juda zu ihm (zu Josef) und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich.

1.Mo 42.30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns... (auch Vers 33)

Es ist lohnenswert, die gesamte Geschichte einmal unter diesen Aspekten zu lesen.

In Psalm 105 wird dieses Thema noch einmal aufgegriffen:

Ps 105,17-22 Er (JHWH) sandte einen Mann vor ihnen her: Josef wurde als Knecht verkauft. Sie zwängten seine Füße in Fesseln, in Eisen kam sein Hals, bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des HERRN ihn bewährte. Der König sandte hin und ließ ihn los, der Herrscher über Völker, und befreite ihn. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, zum Herrscher über all seinen Besitz, um seine Obersten zurechtzuweisen nach seinem Sinn; und seine Ältesten sollte er Weisheit lehren.

Das ist doch eine herrliche und treffliche Vorschattung dessen, was später in der Geschichte der Menschheit mit dem Herrn Jesus geschah. Er ist zwar Davids Sohn, aber im Rang höher als David, so wie Joseph der Sohn Jakobs war und blieb, aber im Rang höher war als sein leiblicher Vater. Er war dem Pharao gleich, so wie der Herr Jesus dem Höchsten gleich ist. Aber weder war Joseph der Pharao selbst, noch ist Jesus Christus der höchste Gott.

David nennt den Messias im Geist seinen Herrn obwohl er sein Sohn ist. (Mt 22,41-45) Ich meine, auch dies wird an der Begebenheit mit Joseph exakt verdeutlicht.

Der Herr Jesus sitzt nun zur Rechten Gottes. Er ist sozusagen "seine Rechte Hand", derjenige, der alles nach Gottes Plan ausführt und durch den Gott einst ein gerechtes Gericht über alle Menschen ausüben wird (Apg 17,30-31).

Er ist aber nicht nur der kommende Richter, sondern auch der kommende Retter, nämlich derer, die ihm gehören und ihn erwarten. Er erscheint für die Gläubigen vor dem Angesicht Gottes:

Heb 9,24-28 Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren Heiligtums, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen, auch nicht, um sich selbst oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alljährlich mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht - sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an -; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbar geworden, um durch sein Opfer die Sünde aufzuheben. Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.

Der Herr Jesus wird wieder kommen, wenn die Zeit da ist, zu der alle Dinge wiederhergestellt werden sollen. Davon hat Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten geredet, wie es Petrus in seiner zweiten Predigt darlegt (Apg 3,17-26). Diesen Zeitpunkt weiß der Herr Jesus nach eigenen Angaben selbst nicht, sondern der Vater allein. Dem entsprechend schreibt Paulus an Timotheus:

1.Tim 6,13-16 Ich gebiete dir vor Gott, der allem Leben gibt, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, dass du das Gebot unbefleckt, untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus! Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

Der Herr Jesus wird zu der vom Vater festgesetzten Zeit wieder kommen. Er wird die Verheißungen Gottes erfüllen, die noch ausstehen. Er wird auf dem Thron Davids sitzen und mit seinen Heiligen in Ewigkeit regieren. Das ist das Reich Gottes, die Königsherrschaft Gottes bzw. das Himmelreich (oder "Reich der Himmel"), wie es Matthäus in seinem Evangelium ausdrückt. Das ausführlich darzulegen würde allerdings den Rahmen dieser Seiten sprengen.

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Jesu Zeugnis über sich selbst

Immer wieder kann man hören, dass Jesus Christus durch dieses oder jenes beweisen wollte, dass er Gott sei, z.B. durch die Zeichen und Wunder, die er tat, oder auch durch den Gebrauch der Worte "Ich bin..." und andere Äußerungen. Ich halte diese Interpretation für schlichtweg falsch. Der Herr Jesus hat nie gesagt und weder direkt noch indirekt bestätigt, dass er Gott sei. (Auf die Ich bin-Worte gehe ich weiter unten ein.)

Die Juden warfen Jesus einmal vor, dass er sich selbst zu Gott mache, woraufhin er Psalm 82,6 zitierte, wo jene Götter genannt werden, an die das Wort Gottes erging. Die Bezeichnung "Gott" für jemanden, dem Gott sein Wort anvertraut und als Richter im Volk eingesetzt hat, ist demnach legitim, aber keinesfalls eine Konkurrenz zum wahren Gott. Insofern wäre es nicht verwerflich, wenn auch Jesus als Gott bezeichnet werden würde, denn auch ihm ist Gottes Wort und Gebot anvertraut worden wie keinem anderen zuvor und er wird künftig der von Gott eingesetzte Richter aller sein. Jedoch bestätigt der Herr Jesus nicht, dass er Gott sei, sondern sagt: "Ich bin Gottes Sohn."

Joh 10,31-38 Da hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt. Für welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich? Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? (Ps 82,6) Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht! Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!

Joh 8,40 jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Off 1,18 ...und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.

Alle diese Zeugnisse, die der Herr Jesus persönlich abgelegt hat, zeigen, dass er nicht der lebendige Gott, sondern sein Sohn bzw. der einzige Weg zu Gott, dem Vater, ist.

An anderer Stelle sagte er unmissverständlich, wer der wahre Gott ist, nämlich der Vater allein. (Joh 17,3; Joh 5,44

 

Wie ist es aber mit folgender, oft zitierter Bibelstelle?

Ich und der Vater sind eins. (Joh 10,30)

Ist mit diesem "Ich und der Vater sind eins" gemeint, dass Jesus der Vater ist, also eins im Sinn von einer? Oder ist damit gemeint, dass er mit dem Vater zusammen der eine Gott ist? Oder beinhaltet dieser Satz die Aussage: "Ich und der Vater sind zwei"? Oder ist damit eher gemeint, dass Jesus völlig den Willen des Vaters tut, also mit ihm eins ist im Sinn von einig?

Im selben Kapitel sagte der Herr Jesus, dass er der Sohn Gottes ist (V 36) und dass seine Kritiker seine Werke ansehen sollen "damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!" (V 38)

In Joh 17,11 bittet Jesus seinen Vater für seine Nachfolger dass sie eins seien wie wir!, ebenso in Vers 21-22 

… damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind.

Jesus bittet: dass sie in uns eins sind ... bzw. wie wir eins sind - ganz offensichtlich sind er und sein Vater zwei.

Noch eine weitere Bibelstelle redet vom eins sein: "Der aber pflanzt und der begießt, sind eins" (1.Kor 3,8). Hier ist von Paulus und Apollos die Rede.

Jesus und sein Vater - einer oder einig? Ich denke, es ist hiermit klar: zwei die sich einig sind, d.h. auf das eine gerichtet, dasselbe Ziel verfolgend usw.

Und noch ein Aspekt ist hier enthalten: Durch das Eins-sein der Nachfolger Jesu soll die Welt erkennen, dass Jesus vom Vater gesandt wurde (Joh 17,21, oben zitiert) und nicht etwa, dass Gott Mensch wurde.

 

Ein weiterer Bibelvers, welcher gerne im Zusammenhang mit der "Jesus ist Gott-Lehre" genannt wird, findet sich in Joh 14,9:

Wer mich sieht, sieht den Vater.

Bedeutet dies, dass Jesus der Vater ist?

Die beste Auslegung der Bibel ist bekanntlich die Bibel selbst. Natürlich kann man durch eigenwilliges Zitieren und Kombinieren verschiedener Bibelstellen durchaus ein falsches Bild entstehen lassen, aber für Bibelkenner ist es meist nicht allzu schwer, das nachzuprüfen.

Folgende Verse verdeutlichen meiner Meinung nach treffend, wie man in Jesus den Vater sehen kann:

Kol 1,15 Er (Jesus) ist das Bild des unsichtbaren Gottes.

2.Kor 4,3-4 Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.

Heb 1,3 Er (der Sohn Gottes), der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;

Wie kann der unsichtbare Gott dargestellt werden? Ein Bild von ihm zu machen, hat er verboten. Außerdem kann der Unsichtbare nicht wirklich abgebildet werden, da er eben unsichtbar ist. Was ist die Lösung?

Wie kann etwas Unsichtbares abgebildet werden, etwa Schall, Wind, Gedanken, Elektrizität? Wir benutzen Symbole, die die Eigenschaften der darzustellenden Dinge widerspiegeln (etwa einen Lautsprecher mit Bögen davor, eine Wolke mit Pustegesicht, ein Kopf mit Fragezeichen oder einer Lampe darüber, einen angedeuteten Blitz oder Ähnliches).

Jesus stellt den Charakter, das Wesen, die Art Gottes in vollkommener Weise dar, er ist der perfekte Repräsentant Gottes. (Dazu hatte Gott den ersten Menschen auch schon erschaffen – ihm zum Bild. Aber die Sünde hat die Ebenbildlichkeit zerstört.)

Durch Jesus können wir den lebendigen Gott erkennen. Jesus ist aber nicht selbst dieser lebendige Gott, sondern sein Sohn, sein Gesandter und Bevollmächtigter (sein Christus).

So sagte Jesus in Joh 12,45

Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.

Es lohnt sich, den gesamten Abschnitt (Joh 12,44-50) einmal mit dieser Perspektive zu lesen.

 

Wer ist klug, wenn nicht der, der Gott fürchtet und dem glaubt, den er gesandt hat? Der Herr Jesus war gottesfürchtig, wie es schon in Jes 11,2 angekündigt und in Heb 5,7 bestätigt wurde. Wer ihm allerdings nicht glaubt, der hat den, der ihn richtet:

Joh 12,48-49 Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.

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Gottes Zeugnis über den Herrn Jesus

In dieser Sache hat Gott wirklich einiges zu sagen - und er hat es persönlich und vielfach getan. Nicht erst nach Jesu Geburt hat Gott Zeugnis über ihn abgelegt, sondern schon von Beginn der Menschheit an hat er von dem Retter gesprochen, der einmal kommen sollte. Gott teilt übrigens immer seine Pläne mit, bevor er sie ausführt (Am 3,7). So stand auch hier am Anfang das Wort, die Verheißung, das Versprechen, dass der Erlöser kommen würde. Und zwar aus der Nachkommenschaft der Menschen - der Menschen, die unmittelbar davor in Sünde fielen. gott hatte nicht ein Himmelswesen angekündigt oder gar, dass er selbst sich für die Menschen opfern würde. Gott sagte, dass der kommende Retter ein Mensch, nämlich ein Nachkomme von Adam und Eva sein wird. Er würde der Schlange (dem Satan) den Kopf zertreten:

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Die biblische Prophetie ist voll von Verheißungen auf den kommenden Messias, sowohl in konkreten Ankündigungen als auch in Ereignissen, die vorzeichneten, wie es ihm ergehen würde (z.B. Isaak oder Josef). Einige wenige Stellen seien hier genannt:

Ps. 2,7 Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. (ebenso auch Apg 13,33; Heb 1,5; Heb 5,5)

5.Mo 18,18-19 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.

2.Sam 7,12-14a Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.

Gal 3,16 Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.

Lk 1,30-33 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.  Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein.

Diese letzte Verheißung geschah unmittelbar vor der Geburt Jesu und ein Teil davon ist bereits erfüllt, während die unendliche Königsherrschaft Jesu auf dem Thron Davids noch aussteht.

Nachdem der Herr Jesus geboren war, hat sich Gott persönlich über ihn geäußert indem er sprach:

Mt 3,17 Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. (dasselbe auch in Mk 1,11; Lk 3,22)


Als Jesus mit drei seiner Jünger auf dem Berg der Verklärung war, legte Gott abermals Zeugnis ab über den Herrn Jesus. Erstaunlicherweise sprach er nicht zu Jesus selbst (das taten Mose und Elia), sondern zu Jesu Jüngern:

Mt 17,5; Mk 9,7 ... und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!

Lk 9,35 … und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte: Dieser ist mein auserwählter Sohn, ihn hört!

Von diesem Ereignis schreibt Petrus in seinem zweiten Brief:

2.Pet 1,17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe."


Jesus hat einmal die wohl wichtigste aller Fragen selbst gestellt: "Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?" Es gibt ja die unterschiedlichsten Aussagen über Jesus Christus und das nicht erst in unserer Zeit. Schon zu seinen Lebzeiten hier gingen die Ansichten über ihn weit auseinander. Die Jünger zählten einige dieser Benennungen auf. Daraufhin wird Jesus ganz persönlich, indem er konkret fragt: "Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?" Man kann sicher zu Recht annehmen, dass hier nun Gott selbst eingreift, damit auf diese so wichtige Frage keine falsche Antwort gegeben wird, denn was Petrus daraufhin sagt, kommt direkt von Gott. Der ganze Abschnitt lautet:

Mt 16,13-17 Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Was sagen die Menschen, wer der Sohn des Menschen ist? Sie aber sagten: Einige: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und andere wieder: Jeremia oder einer der Propheten. Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.


Gott selbst hat sich also sehr oft, völlig klar und für jedermann verständlich geäußert, wer Jesus Christus ist. Und hierbei ist es ohne Schwierigkeiten möglich, Gott mit ganzem Verstand zu lieben, wie es u.a. in  Mk 12,30 verlangt wird.

Die Antwort Gottes auf die Frage: "Wer ist Jesus von Nazareth?" lautet also:

Jesus ist der Christus (d.h. der Messias, der Gesalbte)
und
er ist der Sohn des lebendigen Gottes.


Was ist nun, wenn jemand meint, es besser zu wissen indem er das, was Gott gesagt hat, nicht wirklich glaubt? Wird nicht gerade durch die weit verbreitete "Jesus ist Gott-Lehre" genau dieses Zeugnis Gottes zunichte gemacht? Aus dem "Sohn Gottes" wird mehr und mehr ein "Gott der Sohn" (z.B. im Glaubensbekenntnis von Mitternachtsruf und so sehr vielen Anderen), dass Jesus von Gott (durch seinen Geist) tatsächlich gezeugt wurde (und somit einen Anfang hatte), wird unterschlagen zugunsten einer "ewigen Sohnschaft", Michael Kotsch (Bibelbund) geht so weit, einen Aufsatz mit "Jesus, der ewige Gott" zu überschreiben; in die selbe Richtung geht ein Buch von Johannes Pflaum und mit ihnen viele andere. Oftmals wird Jesus sogar völlig an die Stelle Gottes gesetzt (besonders in Liedern und Gebeten). All dies trägt sehr dazu bei, Verwirrung zu stiften und schlussendlich Gott nicht zu glauben.

Dazu schreibt Johannes in seinem ersten Brief:

1.Joh. 5,10 Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.

Das scheint mir nun wahrlich keine Bagatelle zu sein. Allerdings schreibe ich dies nicht, um Solche zu verurteilen. Daran liegt mir nichts. Vielmehr weise ich so deutlich darauf hin, damit sie sich bekehren und somit nicht von Gott verurteilt werden.

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Weitere biblische Zeugnisse

Die Bibel sagt noch sehr viel mehr über den Herrn Jesus, den Christus Gottes. Nicht nur im Neuen Testament findet Jesus, der Gesalbte Gottes, in Lehre und Verkündigung einen weiten Raum, sondern auch schon im Alten Testament, dem ersten Bund, wurde ausdrücklich auf den Gesalbten hingewiesen, der einmal kommen sollte. Angefangen nach dem Sündenfall, als Gott versprach, dass der Nachkomme der Frau der Schlange den Kopf zertreten würde. Er sollte ein Prophet wie Mose sein, den der HERR dem Volk Israel aus der Mitte ihrer Brüder erwecken werden würde. Gott sprach zu Mose:

5.Mo 18,18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde.

Genau das hat der Herr Jesus bestätigt, indem er sagte:

Joh 14,49-50 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat.

Das biblische Zeugnis ist auch hierin leicht verständlich. Die Schwierigkeiten in der Frage nach der Beziehung zwischen Gott und Jesus rühren meines Erachtens hauptsächlich vom unbiblischen Dogma der Dreieinigkeit, der Trinitätslehre, her. Anstatt Fragen wirklich zu beantworten, wurden in sich widersprüchliche Behauptungen aufgestellt, die nur noch mehr Fragen aufwerfen.

Der Herr Jesus erhält in der Bibel noch weitaus mehr und sehr bedeutungsvolle Bezeichnungen und Titel. Einige davon will ich mit jeweils einem Bibelvers dazu nennen. Das soll diese "Funktionen" allerdings in keiner Weise geringer erscheinen lassen. Jede dieser Beschreibungen ist es wert, ausführlich behandelt zu werden, doch würde es hier zu weit führen. Die Erlösung von unseren Sünden durch Jesu Blut und seinen Tod am Kreuz / Fluchholz sind wohl die wichtigsten Dinge für alle Menschen. Aber es geht hier vor allem um seine Stellung in Bezug zu Gott. Das ist das vorherrschende Thema dieser Seiten.

Der Knecht Gottes

Apg 3,13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschieden hatte, ihn loszugeben.

Das Lamm Gottes

Joh 1,29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!

Der Nachkomme Abrahams, dem die Verheißung galt

Gal 3,16 Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.

Der wiederkommende Menschensohn

Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.

Der Hohepriester in Ewigkeit

Heb 7,24-25 dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. Daher kann er die auch völlig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden.

Der einzige Weg zum Vater

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Der Bürge des neuen Bundes

Heb 7,22 so ist Jesus auch eines besseren Bundes Bürge geworden.

Der Sohn Davids

Apg 13,23 Aus Davids Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Der Herr aller Herren

Dan 7,13-15 Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.

Der Richter

Apg 17,31 Gott hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.

Der Erbe

Heb 1,2a Gott hat am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat.

Der Löwe aus dem Stamm Juda

Off 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.

Der erstgeborene aus den Toten

Kol 1,18 Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe.

Der Heiland (d.h. Retter) der Welt

1.Joh 4,14 Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter (Heiland) der Welt.

Der Mittler des neuen Bundes

Heb 9,15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.

Der Mensch, durch den die Auferstehung kam

1.Kor 15,21 ...denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.

Die Sühnung für unsere Sünden

1.Joh 4,10 Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.

Alles, was Jesus Christus hat und ist, hat er von seinem Gott und Vater erhalten: Bevollmächtigung, Priestertum, Herrschaft, Sohnschaft, Erbe; auch den Namen, der über alle Namen ist (Phil 2,9).

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Jesus Christus - Mensch oder Gott oder beides? 

Ist Jesus Christus ein "Gottmensch" oder "Gott selbst"?

Das Athanasium, die offizielle Formulierung der Trinitätslehre, sagt:

Der richtige Glaube ist nun dieser: Wir glauben und bekennen, dass unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch ist. Gott ist er aus der Wesenheit des Vaters, vor den Zeiten gezeugt, und Mensch ist er aus der Wesenheit der Mutter, in der Zeit geboren. Vollkommener Gott, vollkommener Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und menschlichem Fleisch. (Quelle: Wikipedia)

Die Bibel sagt:

1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.

Heb 2,11 Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.

Was ist der Herr Jesus nun wirklich? Bestätigt die Bibel das Athanasium an anderer Stelle? Was sagt die Bibel? Was hat Gott selbst gesagt zu dieser Frage? Was sind die Worte Jesu hierzu? Ist die biblische Aussage klar, oder ist sie (zumindest scheinbar) widersprüchlich? Ist sie geheimnisvoll, oder eher verständlich? Diesen Fragen gehe ich in den folgenden Abschnitten nach.

Es erscheint mir am sinnvollsten, zunächst den Herrn Jesus selbst zu befragen. Das heißt, in seinen Reden in der Bibel zu suchen. Und da wird man auch fündig. Er sagt, dass er vom Himmel herniedergekommen (Joh 6,38) und nicht von dieser Welt sei (Joh 8,23). Und er sagt, dass er ein Mensch sei, der uns die Wahrheit sagt, die er von Gott gehört hat (Joh 8,40). Er sagt nie, dass er ein verwandelter Engel oder sonst ein umgestaltetes Himmelswesen oder gar ein (mensch-gewordener) Gott sei. Offenbar ist es also kein Widerspruch, nicht von dieser Welt und dennoch ein Mensch zu sein. Im Übrigen sagt er auch von seinen Jüngern, dass sie nicht von der Welt seien (Joh 17,16) und zudem aus Gott geboren (Joh 1,13). Aber sie bleiben Menschen.

Noch einmal Jesu Worte:

Joh 8,40 ...jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

Nun sollte man annehmen können, dass die Gläubigen das auch glauben würden, was unser Herr Jesus im Auftrag Gottes gesagt hat. Doch weit gefehlt, die Wirklichkeit sieht heute völlig anders aus. Jesus - ein Mensch? Das kann nicht sein, denn dann könnte er uns nicht erlösen. Das kann er nur, wenn er Gott ist – so sagt man, ohne jedoch hierfür einen biblischen Beleg anführen zu können. Im Gegenteil sagte Gott, dass der Erlöser aller Menschen ein Mensch ist, nämlich der Nachkomme der Frau (1.Mo 3,15). Jesus Christus ein Mensch? Gott sagt ja, die Theologen sagen nein.

Johannes, so sagt man weiter, sei derjenige unter den Schreibern des NT, welcher in seinem Evangelium besonders die Gottheit Jesu hervorheben würde. Die solches behaupten, erweisen sich alsbald als wahre Meister der Auslegung:

  • Sie glauben den Schriften des Johannes nicht, der z.B. sagte, dass am Anfang das Wort (griech. Logos) war, denn Wort sei nicht als Wort im Sinn von Wort zu verstehen, sondern damit sei ein himmlisches Wesen gemeint, eine Person, nämlich Jesus. Keinesfalls also Wort im Sinn von Rede, Sprache, Logik und Verheißung, obwohl in so gut wie allen Übersetzungen hier "Wort" steht (ausführlicher) und die Heilige Schrift auch tatsächlich von Anfang an von ihm redet, sowohl Gott selbst als auch alle Propheten.
  • Weiter geht es mit "Ich bin". Das sei ein feststehender Begriff in der Bibel und Identifiziere Jesus, da er diese Worte gebraucht, als JHWH, den Gott der gesamten Heiligen Schrift. In der Tat verwendete der Herr Jesus die Worte "ich bin" sehr oft. Mit am Bekanntesten dürfte Joh. 14,6 sein, wo er sagt: Ich bin der Weg... Das Ziel ist allerdings nicht Jesus selbst, sondern sein Vater. Außerdem wird gerne verschwiegen, dass "ich bin" auch von vielen anderen Menschen in der Heiligen Schrift gebraucht wird und zwar genau so, wie wir es im Deutschen auch tun. Ein Versuch z.B. bei www.bibelserver.de bringt erstaunliche Ergebnisse zutage. Nirgends im AT und NT werden diese Worte als Name Gottes verwendet, außer in 2. Mose 3 beim brennenden Dornbusch (siehe auch fast zum Schluss).
  • Natürlich wird auch Thomas zitiert, der zu Jesus sagte: "Mein Herr und mein Gott" (Joh. 20,28), ein Ausspruch, den Jesus mit keiner Silbe kommentiert, aber an anderer Stelle sehr wohl unmissverständlich klar macht, wer der wahre Gott ist (Joh 17,3). Dass Jesus zu Thomas hierzu nichts sagt, wird von sehr vielen als deutliche Zustimmung verstanden, so, als ob man das Schweigen Jesu besser verstünde als sein Reden. Lieben diejenigen die Finsternis (das Verborgene) mehr als das Licht? Unterschlagen oder übersehen wird zudem, dass der Herr Jesus im selben Kapitel von seinem Gott spricht, zu dem er auffährt (Joh 20,17)
  • "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10,30) und "Wer mich sieht, sieht den Vater" (Joh 14,9) wird so verstanden, dass Jesus der Vater ist, also Einer; oder wahlweise mit dem Vater zusammen Gott ist. Unberücksichtigt bleibt dabei Joh. 17,21: "damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast."
  • Und als ganz wichtigen Punkt werden die Zeichen und Wunder angeführt, welche Jesus Chistus getan hat. Diese beweisen angeblich auch dem letzten Zweifler, dass Jesus Gott ist. Auffallend oft wird hierzu ausgerechnet die Auferweckung des Lazarus genannt (Joh 11,17ff). "Wer einen Toten nach vier Tagen noch auferwecken kann, der kann nur Gott sein". Die Verse 41-42 werden meist geflissentlich verschwiegen: "Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast" (und nicht: damit sie glauben, dass ich Gott bin).
  • Aus Jesu Aussage "Ich bin Gottes Sohn" (Joh 10,36) folgert man, dass er Gott sei, denn was von Gott geboren wird, das sei Gott – und bedenkt dabei nicht, dass z.B. auch die Richter Israels (Joh 10,35) und die an Jesus Gläubigen "Söhne Gottes" genannt werden.

Alle bisher genannten Stellen stammen von Johannes, doch weder in diesen Versen, noch beim aufmerksamen Lesen seines gesamten Evangeliums findet man auch nur eine Begebenheit, in welcher der Herr Jesus sagt oder auf Anfrage bzw. Vorwurf hin bestätigt, dass er Gott sei. Nirgends. Es geht bei Johannes vielmehr um die Frage, ob er der Christus (der Gesalbte) und der Sohn Gottes ist. Die Gottheit Jesu bei Johannes zu erkennen, ist das Ergebnis menschlicher Überlegungen und menschlicher Logik, die allzu oft zu einem unlogischen Ergebnis führt: Wenn der Sohn Gottes Gott ist, dann sind das nun mal zwei Götter. Und wenn Jesus selbst der wahre Gott ist, dann gibt es keinen Sohn Gottes mehr (Das ist übrigens das Kennzeichen des Antichristen). Sehr oft wird dann behauptet, das sei ein Geheimnis, jedoch schreibt Johannes alles ohne irgend von einem Geheimnis zu reden. Er selbst bezeugt gegen Ende seines Evangeliums, wozu er dies geschrieben hat, nämlich "damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes" (Joh 20,30). In diesem Glauben liegt nach den Worten des Johannes das Leben.

Als was hat nun das Volk Israel den Messias, den Christus erwartet? Haben sie erwartet, dass Gott selbst kommen würde? Sollte der Messias ein (verwandelter) Engel oder himmlisches Wesen sein; oder aber ein einfacher Mensch, zwar von Gott gesalbt, aber ein Mensch wie alle bisherigen Gesalbten (König Saul, König David usw.)? Nun ist die Erwartung des Volkes natürlich nicht ausschlaggebend darüber, wer oder was Jesus Christus wirklich war und ist. Die Frage ergibt sich vielmehr aus der Behauptung unserer Zeitgenossen. Etliche Theologen und Prediger sagen, dass für die Juden klar gewesen sei, dass der Messias Gott selbst sein müsse. Eine entsprechende Bibelstelle bleiben sie allerdings schuldig. Bestenfalls werden menschliche Gedanken und Schlussfolgerungen angeführt.

In der Bibel wird klar gesagt, woher der Messias, der Christus, kommen sollte und auch welche Art von Wesen er sein würde:

Joh 7,40-42 Einige nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus (=Messias). Andere aber sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt: Aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus?

Das war die Erwartung des Volkes. Kein übernatürliches Wesen, sondern ein Nachkomme Davids wurde erwartet.

Gott hatte vorhergesagt, woher derjenige kommen sollte, der für immer auf dem Thron Davids sitzen und auch den Teufel zunichtemachen würde:

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Nach Gottes Worten also ein Nachkomme der Frau (Eva).

5.Mo 18,18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.

Nach Gottes Worten also ein Mann aus der Mitte der Söhne Israel, so wie Mose. Und zugleich wird davor gewarnt, diesem zukünftigen Propheten nicht zu glauben. Somit sollten wir vor allen Dingen auf die Worte des Herrn Jesus hören. Doch zunächst noch einmal Gottes Wort:

2.Sam 7,12-14a Wenn deine (Davids) Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. (Vordergründig geht es hier zunächst um Salomo, und doch ist es eine eindeutig messianische Verheißung.)

Nach Gottes Worten also ein Nachkomme Davids, dessen Vater Gott selbst sein würde. Diese Verheißung wird in der Apostelgeschichte als in Jesus von Nazareth erfüllt beschrieben:

Apg 2,30-31 Da er (David) nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet.

Apg 13,23 Aus dessen (Davids) Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Und der Engel Gabriel sagte zu Maria:

Lk 1,32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben;

Gott ist der Urheber, der alles bewirkt, dennoch wird der Christus, der Gesalbte, in der Bibel als einer beschrieben, der ein Nachkomme Davids, ein Mensch, ist.

Wir haben somit den Herrn Jesus einerseits als einen Nachkommen von Eva, Abraham und David, andererseits als Sohn Gottes, von Gott gezeugt durch seinen Geist in der Jungfrau Maria. Welche Art von Wesen entstand dabei? Gott, der Geist ist, zeugt durch seinen Geist (nicht als Geschlechtsakt) einen Sohn in Maria. Ist Jesus somit halb Geist und halb Fleisch und Blut? Ist er halb Gott und halb Mensch? Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes sagt (siehe Anfang): "beides, ganz Gott und ganz Mensch." Natürlich ohne eine entsprechende Bibelstelle.

Was hat nun der Herr Jesus selbst dazu gesagt, was er ist? Denn auf seine Worte müssen wir besonders achten! Er sagte:

Joh 8,40 Jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

Joh 6,27 Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt.

Lk 24,39 Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.

Joh. 11,49b-52 Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte. (Hier redet Kaiphas unbemerkt als Ausspruch Gottes (Weissagung). Gott selbst bezeichnet abermals Jesus als einen Menschen.)

Manchmal wird eingewendet, dass es sich hierbei nur um die Zeit handele, in welcher der Herr Jesus auf der Erde war. Aber diese Einschränkung ist nicht haltbar, wie einige weitere Aussagen von ihm belegen:

Mt 24,37 Aber wie die Tage Noahs waren, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.

Mt 24,44 Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.

Lk 22,69 Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes.

Erfüllt vom Heiligen Geist erklärt Petrus zu Pfingsten, dass der Jesus, der gekreuzigt wurde, von Gott zum Herrn und Christus gemacht wurde. Das war ein Mensch und nicht ein Gott. Gott ist unsterblich. Weiter sieht z.B. auch Stephanus den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Apg 7,56 und Stephanus sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!

Interessanterweise sieht Stephanus den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen. Er sagt nicht, dass er den Sohn Gottes zur Rechten Gottes stehen sieht, was für uns sehr viel naheliegender wäre. Aber da Stephanus dies "voll Heiligen Geistes" (V.55) sagte, sollten auch wir uns daran halten.

2.Tim 2,8 Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium.

Heb 7,14 Denn es ist offenbar, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in Bezug auf Priester geredet hat.

Off 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.

Off 22,17 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.

Selbst im Himmel wird der Herr Jesus, das Lamm Gottes, seiner Abstammung und dem Wesen nach ganz offensichtlich den Menschen zugezählt und nicht der Himmelswelt.

Es gäbe sehr viel mehr Bibelstellen dazu, doch will ich es hiermit bewenden lassen und nur noch drei Verse des Apostels Paulus zitieren:

1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

1.Kor 15,21 denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.

Röm 5,15 Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überreich geworden.

Nun fällt es mir persönlich auch nicht ganz leicht, den Herrn Jesus nur als einen Menschen zu bezeichnen, obwohl die Bibel das ohne weiteres tut. Dass Gott ihn gezeugt hat, macht ihn meiner Meinung nach doch zu etwas Besonderem, zwar nicht zu Gott oder einem (zumindest zur Hälfte) Geistwesen, aber er ist als Mensch doch Gottes einziggeborener Sohn. Ebenso wäre es für mein Verständnis durchaus sinnvoll, wenn der Mittler zwischen Gott und Menschen beides wäre, Gott und Mensch. Aber ich will meine Gedanken der Heiligen Schrift und somit dem Gehorsam Christi unterstellen (2.Kor 10,5). Und so bleibe ich dabei: Der Mittler zwischen dem einzigen Gott und allen Menschen ist ein Mensch, der Mensch Christus Jesus (1.Tim 2,5).

Ich weiß, dass in aller Regel nicht geglaubt wird, dass Jesus Christus "nur" ein Mensch ist, ja, dass manche geradezu entsetzt reagieren, wenn man das so sagt und jede weitere Unterhaltung somit für überflüssig erachten. Da hilft es auch nicht, die hier genannten oder auch andere Bibelstellen als Bekräftigung zu nennen. Verstehen kann ich dieses Verhalten sehr gut und wahrscheinlich wäre ich auch einer von ihnen, wenn Gott mir nicht nach und nach diese Verse und ihre Bedeutung aufgezeigt hätte.

Mir sind bisher keine Aussagen im Neuen Testament bekannt, in welchen der verheißene Messias als ein Himmelswesen, ein Engel oder gar als Gott eindeutig beschrieben wird. Es gibt allerdings ein paar Passagen im Alten Testament, welche diesen Schluss nahelegen oder sogar recht deutlich zum Ausdruck bringen. Die prophetischen Schriften des AT sind meines Erachtens aber mit einer gewissen Vorsicht zu behandeln. Manchmal ist darin eindeutig von David oder anderen die Rede, und doch ist nur der Christus Gottes damit gemeint (z.B. Ps 16,10), manchmal wird von Gott gesprochen und dabei ist eindeutig sein Sohn gemeint (Sach 12,10). Auf der Verlesung des AT liegt eine Decke, welche nur in Christus beseitigt wird (2.Kor 3,14) und wenn einzelne Verse widersprüchlich erscheinen, sollten sie meines Erachtens im Licht der klaren Stellen verstanden werden und nicht umgekehrt, denn "die Summe des Wortes Gottes ist Wahrheit" (Ps 119,160).

Jesus, ein Mensch? Das ist keine Gestalt, die uns gefallen würde. Diese Verkündigung wird noch immer nicht (oder zumindest nicht gerne) geglaubt - und die Prophetie des Jesaja findet somit weiterhin ihre Erfüllung. Jesaja schreibt:

Jes 53,1-3 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.

Einerseits ist diese Verheißung bereits erfüllt worden, als der Herr Jesus seinen Weg durch Leiden und Tod ging. Doch erwische ich mich selbst immer wieder bei dem Gedanken, dass es doch nicht sein könne, dass Jesus, der Messias, "nur" Mensch war und ist, bei seiner Auferweckung zwar verwandelt in seinen Leib der Herrlichkeit, dem auch wir hoffen gleichgestaltet zu werden (Phil 3,21), aber weiterhin ein Mensch. Und somit fielen wir nach vorgenannter Jesaja-Stelle unter das Urteil des Unglaubens. Das möchte ich nicht.

  • Wer allerdings daran festhält, dass Jesus Christus Gott ist, der sollte so ehrlich sein und zugeben, dass er an zwei Götter glaubt, denn der Vater des Herrn Jesus ist zugleich der Gott des Herrn Jesus, selbst noch nach seiner Verherrlichung (Off 3,12). Jesus Christus hat sich für immer zur Rechten Gottes gesetzt. Es heißt nicht: "zur Rechten des Vaters", sondern "zur Rechten Gottes."
  • Oder aber er sollte Bibelstellen nennen können, die sagen, dass Jesus Christus und sein Vater zusammen nur ein Gott sind, wie es im Athanasium behauptet wird.
  • Und wer diesbezüglich von einem Geheimnis redet, sollte die Texte aufzeigen können, wo die Bibel in dieser Beziehung von einem Geheimnis spricht.

Es gibt solche Stellen nicht, ich habe gründlich danach gesucht.

Die Bibel unterscheidet in aller Regel völlig klar zwischen Gott und seinem Sohn, auch noch auf den letzten Seiten der Offenbarung. Dort ist von "dem, der auf dem Thron sitzt" die Rede, und damit ist allein der lebendige Gott gemeint. Und es wird von "dem Lamm" berichtet, womit ausschließlich der Herr Jesus, der Christus Gottes gemeint ist. Es findet keine Vermischung oder Verschmelzung von beiden statt.

Daran sollten wir uns dringend halten um der Wahrheit Gottes willen. Und um ihm, unserem Gott und Vater, die Ehre zu geben, die ihm als dem alleinigen Gott zusteht.

Die Wahrheit ist nicht etwa verborgen und nur wenigen Spezialisten zugänglich, welche dieses Geheimnis streng hüten würden. Nein, sie ist geoffenbart und alle Menschen sollen (und können) sie erkennen.

1.Tim 2,4-5 Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

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Wird Jesus nicht auch Gott genannt?

Doch. Und das sogar mehrmals in der Heiligen Schrift.

Oft hört oder liest man in trinitarisch geprägten Kreisen den Begriff "Gott, der Sohn". Allerdings nirgendwo in der gesamten Heiligen Schrift. Jesus Christus ist nicht Gott, auch nicht "Gott, der Sohn", obwohl er an einigen Stellen Gott genannt wurde. Diese möchte ich hier zitieren und auch so gut ich kann darauf eingehen.

Es sind die folgenden Stellen:

  • Joh 1,1ff (Am Anfang war das Wort)
  • Joh 20,28 (Thomas: Mein Herr und mein Gott)
  • Jes 9,5 (starker Gott)
  • Röm 9,5 (der über allem ist, Gott)
  • 1.Joh 5,20 (Dieser ist der wahrhaftige Gott)
  • Heb 1,8 (Dein Thron, o Gott)


• Eine der bekanntesten dieser Stellen dürfte der sog. "Johannes-Prolog" sein. Zugleich ist das eine Stelle, mit welcher sehr viele Theologen größte Mühe haben und nach ihrer eigenen Aussage mit am schwersten zu verstehen ist. Deswegen wird sie wohl so sehr oft thematisiert. Der Text lautet:

Joh 1,1-3 und 14 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist ...
14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns...

Das vielbemühte Wort in diesem Abschnitt ist das Wort "Wort". Dahinter wiederum steht der griechische Begriff "Logos". Logos hat eine ganze Reihe von möglichen Übersetzungen und Bedeutungen. Ich selbst kann kein Griechisch, habe mir aber sagen lassen, dass fast eine ganze Seite mit diesen möglichen Begriffen gefüllt werden kann - und dass Logos jedoch niemals eine Person bedeutet (siehe auch Strong-Verzeichnis).

Die Annahme eines Wesens mit dem Namen Logos als "Schöpfungsmittler" stammt nicht aus der Bibel, sondern aus der Philosophie des Plato, ca. 400 Jahre vor Christus. Es ist also keine Übersetzung, sondern eine philosophische Umdeutung des Begriffs "Logos".

Die Bibel bezeugt oft, dass alles durch das Reden Gottes, durch seinen Befehl und sein Gebot (eben sein Wort) entstand. Diese Macht des von Gott gesprochenen oder beauftragten Wortes, hat Mose gezeigt am Felsen in der Wüste, haben die Propheten gezeigt, und sie wurde an der Handlungsweise Jesu und der Apostel deutlich. Gelegentlich wurden zusätzliche Hilfsmittel wie Handauflegung, ein Stab über das Wasser, Tücher o.ä. benutzt, aber die eigentliche Kraft lag im Wort, in der Rede.

Psalm 33 enthält einige hilfreiche Aussagen hierzu: 

Ps 33,6 Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.
Vers 9 Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da.

Ebenso Hebräer 11:

Heb 11,3 Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist.

Und Gott selbst sagte:

Jes 44,24 So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war da bei mir?

Doch zurück zum ersten Kapitel im Johannes-Evangelium: Gott allein hat alles durch sein Reden erschaffen. Sein Wort steht über allem, so wie er selbst über allem steht. Er ist der Höchste, sein Wort ist das Höchste. Und er hat von Anfang an davon geredet, dass einmal ein Nachkomme der Frau (Eva) als Erlöser kommen werde. Diese Verheißung hat Gott oft wiederholt und erweitert bzw. präzisiert. Er sollte ein Sohn Davids sein und in Ewigkeit auf dessen Thron sitzen und vieles mehr. Als die Zeit erfüllt war, machte Gott sein Wort wahr, er erfüllte seine Verheißungen, er zeugte durch den Heiligen Geist den Herrn Jesus in Maria, als Nachkomme Davids. Das Wort wurde Fleisch, das Versprechen in die Tat umgesetzt.

Bis zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte und bis zu diesem Vers im Text war es Wort, Rede, Plan, Vorsatz, konkretes Vorhaben etc. und in sich logisch. Hinter allem, was Gott getan hatte und tut steht eine Logik mit viel Weisheit. Gott hat nichts unlogisches oder ohne Plan gemacht und er hat es immer zuvor angekündigt (Amos 3,7) Das ist mein Verständnis dieser Stelle.

Wer nun aber daran festhält, dass mit "Wort" (Logos) Jesus Christus als Person gemeint sei, der sollte zugeben, dass hier somit von zwei Göttern die Rede ist (Das Wort war bei Gott, Verse 1 u. 2). Dann lautet der Text sinngemäß so: Im Anfang war Jesus Christus, und Jesus Christus war bei Gott, und Gott war Jesus Christus. Dieser Gott Jesus Christus war im Anfang bei Gott. (siehe hierzu auch Kommentare)


• Thomas sagte, als er dem Auferstandenen Jesus Christus begegnete:

Mein Herr und mein Gott! (Joh 20,28)

Diese Aussage wird sehr gerne als Beleg angeführt dafür, dass Jesus Gott sei. Wäre dies nun die einzige Aussage in der Bibel über den Herrn Jesus, so könnte man dem zustimmen. Als Ergebnis hätte man dann allerdings zwei Götter, denn mit dem was Thomas sagt, wird Jesus nicht zum Vater gemacht, sondern einfach Gott genannt. Der Vater bleibt dabei weiterhin auch Gott, also zwei Götter.

Was aber, wenn man den Kontext mit einbezieht? Ein paar Verse zuvor (V.17) sagt Jesus von sich, dass er zu seinem Gott auffahren werde. Und drei Verse weiter (V.31) schreibt Johannes als Verfasser dieses Evangeliums, dass er dies geschrieben habe, "damit ihr glaubt, dass Jesus … der Sohn Gottes ist". In Kap. 17,3 (vom selben Verfasser) sagt Jesus, dass der Vater allein wahrer Gott ist.

Wenn Jesus von Thomas Gott genannt wird, Jesus selbst aber sagt, dass der Vater allein wahrer Gott ist, dann stellt sich vielleicht die Frage, wessen Aussage mehr Gewicht hat, die von Jesus oder die von Thomas. Im Grunde sollte das aber keine Frage sein, zumal auch etliche andere Menschen in der Bibel Gott genannt wurden, ohne dass dadurch die Einzigartigkeit Gottes in Frage gestellt wird (siehe weiter unten).

Dementsprechend steht geschrieben:

1.Kor 8,5-6a Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind...

Mit "Göttern" sind hier nicht Götzen im Sinn von "Nichtse" gemeint, sondern hochgestellte Persönlichkeiten, Oberste. Von Gott steht geschrieben, dass er der Gott aller Götter ist (5.Mo 10,17 und andere) und der Herr Jesus sagte, dass Gott nicht der Gott von Toten sei (Mk 12,26-27). Demnach gibt es im Himmel viele, die "Gott" genannt werden, ebenso auf der Erde, auch wenn wir hier nicht ausführlicher Einblick in die Himmelswelt erhalten. Die Mehrzahl von Gott ist Götter, deswegen ist im obigen Vers von sogenannten Göttern die Rede.

Ein weiterer Beleg:

Psalm 82,1 Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er ... Vers 6 u. 7 Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle! Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

Diese Stelle greift der Herr Jesus in Joh 10,34-36 auf.

Manche sagen, dass Thomas im auferstandenen Jesus den wahren Vertreter und Gesandten Gottes erkennt und ihn deshalb Gott nennt. Andere meinen, dass Thomas mit "Gott" den Vater meint und mit "Herr" den Herrn Jesus. Das alles sind Interpretationen, der Text sagt das nicht wirklich.

Gelegentlich kann man auch den Einwand hören, dass Jesus gerade in einer so wichtigen Sache dem Thomas nicht widerspricht, wenn er ihn denn Gott nennt. Ja, das verwundert mich auch. Der Herr Jesus sagt hier gar nichts dazu, weder Widerspruch noch Bestätigung. Der Kontext (Verse 17 u. 31, siehe weiter oben) macht aber bereits deutlich, dass Jesus nicht der wahre Gott ist und in Joh. 17,3 sagt er unmissverständlich, dass der Vater allein der wahre Gott ist. So sollte man nicht meinen, das Schweigen Jesu besser interpretieren zu können als sein Reden in Klartext. Das liefe im Extremfall darauf hinaus, dass man die Finsternis (das Verborgene, das nicht Definierte) mehr liebt als das Licht (das Klare, Offensichtliche, Verständliche).


• Im AT steht in Jes. 9,5:

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Zunächst sei angemerkt, dass es hier unterschiedliche Übersetzungen gibt. Zum Vergleich:

Lut 1912: ...er heißt Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater, Friedefürst
GNB: ...die Ehrennamen ...: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedensfürst.

Zum anderen halte ich es für klug, mit Prophetie und ihrer Auslegung vorsichtig umzugehen, da ebenfalls bei Jesaja gesagt wurde, dass der Messias Immanuel heißen sollte, sein Name war aber Jesus (hebr. Jaschuah). In Psalm 16 ist von der Auferstehung geschrieben, und davon, dass David nicht die Verwesung sehen würde. Allerdings, und das wird wiederholt in der Apostelgeschichte dargelegt, bezieht sich diese Verheißung ausschließlich auf den Herrn Jesus, Davids Sohn. In Psalm 89 steht, dass Gott David zum Erstgeborenen machen werde (Ps 89,28ff), aber wiederum geht es meiner Meinung nach um den Herrn Jesus.

Auf dem Verlesen des AT liegt eine Decke, wie 2.Kor 3,14 sagt, die nur in Christus beseitigt wird. An der Erfüllung können wir erkennen, wie es gemeint ist.

Ein Drittes: Oft wird behauptet, derjenige, der geboren wurde, sei der "menschliche Jesus" gewesen, der in Schwachheit einherging, gelitten hat und schließlich gestorben sei, während der "göttliche Jesus" von alle dem unberührt blieb und auch nicht gestorben sei. Hier in der Jesaja-Stelle wird jedoch das Kind, das geboren werden sollte, "Starker Gott" genannt, also ein Gott, der geboren wird und für die Sünde der ganzen Welt starb? Im weiteren Verlauf des Jesaja, besonders in Kap. 53, ist er der Knecht Gottes, was mit Mose vergleichbar ist, welcher auch Gott und ebenso Knecht Gottes genannt wurde. (2.Mo 4,16 und 7,1, weiter unten zitiert)

Da Gott bereits seinen Christus gesandt hat, sollte niemand unter der Decke bleiben, die über der Verlesung des AT liegt.


• Längere Zeit meinte ich, dass Jesus an einer Stelle im Römerbrief eindeutig Gott genannt werde. Es ist die folgende:

Röm 9,5 ...deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Ich fragte mich, wie das einzuordnen sei, da es im Widerspruch zu Jesu eigener Aussage stand (...der Vater allein...) und auch zur Gesamtaussage der Bibel, dass es nur einen Gott gibt und der Herr Jesus dessen Sohn ist. Auch der nähere Kontext ergab einen Konflikt.

Röm 8,28-29 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

Röm 10,9 ...dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst.

Röm 15,6 Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander, dem Gesalbten (= Christus) Jesus gemäß, damit ihr einmütig, mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht.

Allein innerhalb des Römerbriefes wäre das eine unvereinbare Aussage, dass Jesus der Gott über allem sein sollte. In Röm 8,29 wird vom Erstgeborenen unter vielen Brüdern gesprochen - somit wären die Gläubigen "Brüder Gottes". Weiter ist da in Röm 10,9 die Unterscheidung zwischen Herr und Gott. Hebt man diese auf, so hat der eine Gott den anderen Gott aus den Toten auferweckt; und in Röm 15,6 ist vom Gott dessen die Rede, der über allem Gott sein soll? Soviel Widerspruch konnte ich mir nicht erklären, zumal es auch mit dem biblischen Gesamtzeugnis unvereinbar wäre.

Ich war allerdings einige Zeit ratlos.

Eine Inter-Linear-Übersetzung (Bild) brachte mich dann der Lösung näher. Dort kommt nach "...aus denen dem Fleisch nach der Christus ist" ein Punkt und ein neuer Satz beginnt: Der über allem seiende Gott sei gepriesen in die Ewigkeiten! Amen. Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass die ursprünglichen griechischen Schriften keine Satzzeichen enthielten und somit der angegebene Sinn dieser Worte vom jeweiligen Übersetzer abhängig ist. (siehe auch den entsprechenden Artikel unter Kommentare.)

Ich kann also verstehen, wenn jemand weiterhin daran festhält, dass mit Röm 9,5 ausgesagt werde, dass der Christus (der von Gott Gesalbte) der "Gott über allem" ist, stimme dem aber nicht mehr zu.


• Einer der stärksten Beweise dafür, dass Jesus Christus der wahrhaftige Gott ist, sah ich lange Zeit in 1.Joh 5,20 und meinte, da stünde das doch unwiderlegbar.

1.Joh 5,20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

Okay, einen gewissen Konflikt sah ich schon irgendwie: Wenn der Sohn des Wahrhaftigen der wahrhaftige Gott ist, wie es hier heißt, was bleibt dann noch für seinen Vater übrig. Und überhaupt: Hat der wahrhaftige Gott einen Vater bzw. wessen Sohn ist der wahrhaftige Gott?

Die Argumentation fokussierte sich auf das Wörtchen "Dieser". Ich war der Überzeugung, dass es sich auf den zuletzt Genannten bezog, auf "seinen Sohn Jesus Christus" und keinesfalls auf "den Wahrhaftigen", dessen Sohn Jesus Christus ist. Ich kannte bis dahin auch nicht die Stellen, in welchen sich das "Dieser" eindeutig nicht auf den zuletzt Genannten bezieht, zum Beispiel gleich danach:

2.Joh 7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist.

Ganz sicher ist Jesus Christus nicht der Antichrist.

Oder auch:

Apg 4,10-11 Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten - in diesem Namen steht dieser gesund vor euch. Das ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, verachtet, der zum Eckstein geworden ist.

"diesem" bezieht sich auf Jesus Christus; "dieser" bezieht sich aber nicht auf Gott, sondern auf den bis dahin Gelähmten; und "Das ist der Stein" ist wiederum nicht der ehemals Gelähmte sondern der Herr Jesus Christus.

Ein drittes Beispiel sei erwähnt:

Apg 7,18-19 ...bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Josef nicht kannte. Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, so dass sie ihre Säuglinge aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben.

Josef handelte mit List an seinen Brüdern, bevor er sich ihnen zu erkennen gab, aber ohne Zweifel ist nicht er gemeint mit dem "Dieser", sondern der Pharao, obwohl Josef der Letztgenannte ist.

Beim aufmerksamen Lesen der Bibel sind mir noch einige weitere Beispiele mehr aufgefallen, aber das soll hier genügen.

Ich glaube, wenn wir in Jesus Christus sind, dass wir dann in dem wahrhaftigen Gott sind. Nicht, weil er der wahrhaftige Gott ist, sondern weil er seinerseits im wahrhaftigen Gott ist. Es gibt für uns keine andere Möglichkeit, im wahrhaftigen Gott zu sein, als in dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Wahrhaftigen Gottes zu sein.

Übrigens: "Dieser" bezeichnet einen allein, nicht zwei oder mehr. Entweder ist Gott der wahrhaftige Gott, oder sein Sohn Jesus Christus. Nur einer von beiden.


• Eine weitere Stelle, in der Herr Jesus Christus Gott genannt wird, findet man im Hebräerbrief, und wer diese Stelle zitiert, um die Gottheit Jesu zu beweisen, lässt sehr gerne den nächsten Vers weg.

Heb 1,8 ...von dem Sohn aber: "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches.

Gleich der nächste Vers zeigt aber auf, dass der Sohn Gottes niemals Gott im absoluten Sinn ist, denn da ist von seinem Gott die Rede:

Heb 1,9 Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."

Als ich einmal im Gespräch war mit jemandem, der aufgrund dieser Stelle beweisen wollte, dass Jesus Gott ist, bat ich ihn, Vers 9 vorzulesen, da er seine Bibel hier aufgeschlagen hatte. Zuerst las er lautlos für sich, um dann mit eigenen Worten zu sagen, dass der Vater den Sohn gesalbt habe. Ich bat ihn noch einmal, einfach vorzulesen, was in seiner Bibel steht. Er brachte es fast nicht über seine Lippen, dass Jesus von seinem Gott gesalbt wurde. Aus trinitarischer Sicht ist das zwar verständlich, allerdings verändert man damit einmal mehr die biblische Aussage.

Heb 1,8-9 von dem Sohn (sagt Gott) "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten." (übrigens ein Zitat aus Ps 45, 7-8)

Auch Mose wurde von Gott selbst zweimal Gott genannt, und niemand wird ernsthaft annehmen, dass damit die Einzigartigkeit des lebendigen Gottes infrage gestellt wurde.

2.Mo 4,16 Aaron aber soll für dich (Mose) zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott (Elohim) sein.

2.Mo 7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott (Elohim) eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.

Paulus sagte einmal in 2.Kor 3,6b: Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. So halte ich es für sinnvoll, nicht auf einzelnen Buchstaben zu beharren, sondern nach dem Sinn der Worte zu fragen und den unmittelbaren Kontext sowie das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift zu beachten.

Inzwischen habe ich mehr als 20 Bibelstellen im AT und NT gefunden, die vom Gott des Herrn Jesus reden, sowohl vor als auch nach seinem Sterben und Auferstehen. Diese Sammlung kann ebenfalls unter Bibelstellen angesehen werden.

Einen Vers möchte ich zum Schluss dieses Abschnittes besonders hervorheben, denn da spricht Jesus Christus selbst, nachdem er bereits etwa 60 Jahre lang im Himmel war:

Off 3,12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

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Zeichen und Wunder

Es steht geschrieben, dass eher Himmel und Erde vergehen, als das kleinste Strichlein vom Gesetz des Mose (Mt 5,18; Lk 16,17). Auch vergehen eher Himmel und Erde, als eines der Worte Jesu (Mt 24,35; Lk 21,33). Das ist so, weil beide, Mose und Jesus, im Auftrag und somit in der Autorität Gottes geredet und gehandelt haben. Gott hat den Dienst des Mose bestätigt, indem er durch ihn die Zeichen und Wunder an Ägypten tat, das Rote Meer teilte und vieles mehr. Und Gott hat den Dienst des Herrn Jesus ebenso bestätigt, indem er durch ihn viele Zeichen und Wunder wirkte. Diese Bestätigung wird beispielsweise in folgenden Bibelstellen deutlich:

Joh 3,2 Dieser (Nikodemus) kam zu ihm (Jesus) bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.

Apg 2,22 (Pfingstpredigt) Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst

Apg 10,38 Petrus erklärt dem Kornelius und allen dort Anwesenden: Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

Oft wird behauptet, dass die Zeichen und Wunder, welche der Herr Jesus tat, ein Beweis dafür seien, dass er Gott ist, denn – so sagt man – nur Gott könne solche Zeichen und Wunder tun. Nun, es gibt keine einzige Bibelstelle, die das bestätigt. Dies entspringt allenfalls menschlicher Logik bzw. einem Wunschdenken. Die o.g. Verse zeigen jedoch auf, dass genau diese Zeichen und Wunder ein Beleg dafür sind, dass Gott mit dem Herrn Jesus war.

Auch die Apostel taten Zeichen und Wunder. Und auch deren Wort und Lehre sollte dadurch bestätigt, beglaubigt werden, wie geschrieben steht:

Apg 14,3 Sie verweilten nun lange Zeit und sprachen freimütig in dem Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab, indem er Zeichen und Wunder geschehen ließ durch ihre Hände.

Heb 2,3-4 Sie (die Botschaft der Rettung) ist ja, nachdem sie ihren Anfang damit genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben, wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.

An dieser Stelle möchte ich erneut daran erinnern, dass der Herr Jesus sagte, er könne nichts von sich selbst aus tun, sondern er war völlig abhängig von seinem Vater (Joh 5,30). Bei der Auferweckung des Lazarus wird diese Abhängigkeit deutlich wie sonst kaum. Dort sehen wir, wie der Herr Jesus den Vater bittet und ihm auch dankt, dass er ihn erhört hat. Das alles zu dem Zweck, dass die Volksmenge glauben sollte, dass Jesus vom Vater gesandt war:

Joh 11,42 Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Und als Ergänzung finden wir in Heb 5,7:

Der (Jesus Christus) hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden

Dieser Vers spricht von der Gottesfurcht des Herrn Jesus. Ist er also nach trinitarischem Verständnis ein "gottesfürchtiger Gott"?

Ich frage mich, wie Gläubige nur darauf kommen, dass die Zeichen und Wunder ein Beweis dafür seien, dass Jesus Gott sei. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass die Heilige Schrift auch hierin für jedermann verständlich redet. Gott sei der Dank für sein klares Wort.

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Die "Ich bin"- Worte Jesu

Gott sprach zu Mose: "Ich bin der ich bin." Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" hat mich zu euch gesandt. (2.Mo 3,14) (andere übersetzen: Der "Ich werde sein" hat mich zu euch gesandt - oder auch "der ewig Seiende"...) Das ist die Bedeutung des Namens Gottes, JHWH. Die Septuagintha (LXX) gibt wieder mit: Εγώ εἰμι ὁ ὤν (ego eimi ho on), was übersetzt heißt: Ich bin der Seiende.

Nimmt Jesus nun mit dem Gebrauch der Worte "Ich bin..." (griechisch: ego eimi) für sich in Anspruch, JHWH zu sein? Und werden die Worte "Ich bin" im NT als feststehender Begriff für Gott gebraucht, wie es gelegentlich behauptet wird? Folgende Beispiele zeigen, dass dies nicht so ist:

Es gibt im Johannes-Evangelium zunächst die sieben wohl bekannten "Ich bin"- Worte Jesu:

- Joh 6,35 Ich bin das Brot des Lebens (auch V. 41, 48 + 51)
- Joh 8,12 Ich bin das Licht der Welt (auch 9,5 und 12,46)
- Joh 10,9 Ich bin die Tür
- Joh 10,11 Ich bin der gute Hirte (auch V. 14)
- Joh 11,25 Ich bin die Auferstehung und das Leben
- Joh 14,6 Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben
- Joh 15,1 Ich bin der wahre Weinstock (auch V. 5)
- Joh 15,5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben

Daneben gibt es noch viele weitere Stellen, in denen der Herr Jesus die Worte "ich bin" gebrauchte:

- Joh 4,26 Ich bin [es, der Messias, der Christus]
- Joh 6,20 Ich bin es, fürchtet euch nicht
- Joh 7,34 Ich bin da, wo ihr nicht hinkommen könnt
- Joh 8,18 Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater
- Joh 8,23 Ich bin von dem, was oben ist
- Joh 8,58 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
- Joh 12,26 Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein
- Joh 14,3 Wo ich bin, da sollt auch ihr sein
- Joh 17,14+16 Ich bin nicht von der Welt
- Joh 17,24 Wo ich bin, sollen auch die sein, die du mir gegeben hast
- Joh 18,5 Ich bin Jesus, der Nazoräer

"Ich bin" wird aber auch von anderen Menschen gebraucht:

- "Ich bin ein Israelit aus dem Stamm Benjamin" sagte Paulus (Röm 11,1)
- "Ich bin nicht der Christus" sagte Johannes der Täufer (Joh 1,20)
- "Ich bin des Paulus..." sagten manche in Korinth (1.Kor 1,12)
- "Ich bin" ("ego eimi") sagte der Blindgeborene (Joh 9,9)

Die Worte "Ich bin" werden im NT nirgends als Eigenname Gottes benutzt, sondern genauso, wie wir sie im Deutschen auch benutzen. Im AT werden diese Worte ebenso von verschiedenen Menschen und auch Engeln benutzt, was jeder leicht nachprüfen kann, indem man diese Worte z.B. bei Bibelserver eingibt. Ein paar wenige Beispiele seien hier angeführt:

- Da sagte er: Ich bin Abrahams Knecht. (1.Mo 24,34)
- Ich bin Rut, deine Magd. (Rut 3,9) u.v.m.

Die Worte "Ich bin" sind zwar die Bedeutung von JHWH, des Namens Gottes, aber sie sind nicht der Name selbst. Sie wurden auch nicht von Jesus als solchen gebraucht, ebenso von niemandem sonst und an keiner anderen Stelle der Bibel, außer eben in 2. Mose 3.

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Fazit

Wer ist Jesus von Nazareth? Das ist in der Tat die entscheidende Frage. Und Gottes Antwort darauf sollten wir uns zu eigen machen, wie es in Mt 16,16 geschrieben steht:

Jesus ist der Christus Gottes, d.h. der Gesalbte, der Bevollmächtigte Gottes.

Und:

Jesus ist der Sohn des lebendigen Gottes.

Diese Erkenntnis ist die Grundlage, der Fels, auf dem die Gemeinde stehen soll (Mt 16,13-17; Joh 20,30-31; 1.Kor 3,11). Doch wie erschreckend weit hat sie sich davon entfernt, indem Jesus Christus durch die Konzile des vierten Jahrhunderts und bis heute von Menschen zu einem zweiten Gott neben seinem Vater oder sogar an die Stelle seines Vaters erhoben wurde und wird. Wie viel Verwirrung, Lüge, ja sogar Gewalt bis hin zu Mord (der Reformator Johannes Calvin z.B. trug dazu bei, dass Michael Servetus wegen seiner Ablehnung der Trinitätslehre auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde) ist dadurch schon entstanden. Darüber hinaus widerspricht es Gott, der im ersten der 10 Gebote verbot, andere Götter neben ihm zu haben. Und es widerspricht dem höchsten aller Gebote, welches der Herr Jesus bestätigte

in Mk 12,29: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr...

Und was unter einem einzigen Herrn zu verstehen ist, sagte der Schriftgelehrte dazu:

Recht, Lehrer, Du hast nach der Wahrheit geredet, denn ER ist einer, und es ist kein anderer außer ihm ... (Vers 32)

Es geht mir in keiner Weise darum, den Herrn Jesus herabzusetzen, und mir ist bekannt, dass viele Geschwister genau davor verständlicherweise Angst haben. Es geht vielmehr darum, die Wahrheit über Jesus, den Gesalbten Gottes, zu sagen, so wie es in der Bibel steht; und somit Gott, dem Vater, die Ehre zu geben, die IHM als dem alleinigen Gott zusteht.


Als Nachfolger Jesu bezeichnet man solche, die dem Herrn Jesus nachfolgen, gerade auch in dem, was er glaubte.

Er glaubte, dass der Vater allein der wahre Gott ist. (Joh 17,3)


Darf ich persönlich werden?

Sind Sie in diesem Sinn ein Nachfolger des Herrn Jesus Christus?