Jesus ist der Knecht Gottes

Jesus wird in der Heiligen Schrift wiederholt "der Knecht Gottes" genannt und das zunächst prophetisch im Alten Testament, dann aber auch im Neuen Testament und auch noch nach seiner Himmelfahrt. Das passt - wie so vieles in der Bibel - nicht zum Dogma der Dreieinigkeit, nach welchem Jesus gleich ewig, gleich mächtig und gleichrangig wie sein Vater ist.

Mose wird als der Knecht Gottes bezeichnet (z.B. 2.Mo 14,31; Mal 3,22) und Gott sagte zu Mose, dass er aus den Söhnen Israels einen Propheten wie ihn erwecken werde:

Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. (5.Mo 18,18)

Gott gibt diesem Propheten also Befehle, was dieser zu seinen Brüdern reden soll (dann kann dieser Prophet nicht Gott selbst sein). Das ganze Volk und insbesondere dieser Knecht Gottes sollen nach Gottes Willen Zeugen sein, dass es außer JHWH keinen Gott gibt (Jes 43,10).

Das Volk Israel hält bis heute größtenteils treu an diesem Zeugnis fest und auch der Herr Jesus hat dieses Zeugnis treu abgelegt (Joh 17,3), die meisten seiner sogenannten Nachfolger aber verweigern ihm seit dem vierten Jahrhundert hierin aufgrund der Trinitätslehre (oder besser: der "Drei-Götter-Lehre") die Nachfolge.

Eine weitere bedeutsame Stelle im AT findet sich in Jes. 49,5-6 und es ist beachtenswert, wer hier wen zu was macht:

Und nun spricht JHWH, der mich von Mutterleib an für sich zum Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen und damit Israel zu ihm gesammelt werde - und ich bin geehrt in den Augen JHWH's, und mein Gott ist meine Stärke geworden -, ja, er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.

Die Apostel Petrus und Johannes wurden vom hohen Rat ernstlich bedroht, sie sollten nicht im Namen Jesu zu irgendeinem Menschen reden. Die ganze Begebenheit berichteten diese der Gemeinde zu Jerusalem. Diese wiederum betete daraufhin einmütig zu Gott (nicht zu Jesus). In diesem Gebet ist so viel wichtiges enthalten, dass ich es hier ganz wiedergebe:

Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist;der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker?Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten."Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus,den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels,alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte.Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden;indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Apg 4,24-30)

Zweimal wird der zu diesem Zeitpunkt bereits erhöhte Herr Jesus Christus der heilige Knecht Gottes genannt. Hat dieses Gebet Wohlgefallen gefunden bei Gott? Der nächste Vers gibt uns die Antwort:

Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. (V. 31)

Es geht weder in diesem Artikel noch auf dieser ganzen Internetseite darum, den Herrn Jesus Christus in irgendeiner Weise zu degradieren, sondern Gott die Ehre zu geben, die ihm als dem allein wahren Gott zusteht. Sein Gesalbter, der Herr Jesus, suchte ebenso nicht seine eigene Ehre, sondern die Ehre dessen, der ihn gesandt hat (Joh 7,16-18).

Jesus Christus sitzt zur Rechten Gottes und wird dort für immer sein (Heb 10,12). Er bleibt seinem Gott und Vater untertan.