Heb 1,8-9 Vom Sohn: Dein Thron o Gott

...aber von dem Sohn: »Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts. Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Gefährten!  Hebr. 1,8-9

In diesen beiden Versen wird der Herr Jesus zuerst als Sohn Gottes bezeichnet, dann aber auch zweimal Gott genannt und gleich darauf ist von seinem Gott die Rede.

Diese Verse werden sehr oft und gerne zitiert als Beweis dafür, dass Jesus Gott sei. Und in der Tat wird Gottes Sohn von Gott selbst hier Gott genannt. Somit sind das zwei Götter - wenn es denn so ist.
Gott und sein Sohn werden hier klar unterschieden, es ist in keiner Weise von einer Vermischung oder Wesenseinheit die Rede, auch nicht davon, dass der Sohn nur eine andere Offenbarungsform des einen und einzigen Gottes sei. Und auch nicht, dass Vater und Sohn zusammen - auf geheimnisvolle Weise - der eine Gott wären.

Bei der o.g. Beweisführung wird in aller Regel der Teil von Vers 9 verschwiegen, in dem vom Gott des Sohnes die Rede ist: ...darum hat dich ... dein Gott gesalbt... Der Sohn hat einen Gott, es ist der Gott des Herrn Jesus, der Gott, der Jesus zum Herrn und zum Christus gemacht hat. Der Vater des Herrn Jesus ist der Gott aller Götter.

Somit wird bereits in diesen beiden Versen klar, dass Jesus niemals Gott im absoluten Sinn ist. Betrachtet man nun den gesamten Hebräerbrief oder gar die ganze Bibel, wird dies sehr sehr oft bestätigt. (Als Parallele und Vorbild sei auch Mose erwähnt, der von Gott ebenfalls Gott (Elohim) genannt wird in 2.Mo 4,16 u 7,1.)

Beharrt man darauf, dass Jesus Gott im absoluten Sinn ist, was man aus V8 und V9a durchaus ableiten kann, so sollte man so ehrlich sein und von zwei Göttern reden und dazu erwähnen, dass Vers 9b nicht dazu passt.

Man kann aber auch sagen, dass Jesus Christus hier zwar Gott genannt wird, aber gleichzeitig ist vom Gott des Herrn Jesus die Rede. Insofern ist leicht erkennbar, dass Jesus seinem Gott und Vater untergeordnet ist, was auch dadurch untermauert wird, dass an vielen weiteren Stellen in der Bibel vom Gott des Herrn Jesus geschrieben steht (z.B. Off. 3, 2+12).